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VCW holt Punkt im Kampf um die Playoffs

2016 02 14 vcw tanja grosser schlug 46 Angriffsbaelle foto detlef gottwald webBesser gespielt, trotzdem verloren: Die Bundesliga-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden haben am Sonntagnachmittag beim Liga-Konkurrenten USC Münster einen couragierten und selbstbewussten Auftritt hingelegt. Leider konnte sich das Team um VCW-Chef-Coach Dirk Groß nur einen der maximal drei Punkte im Kampf um die Playoffs sichern. Nach einer 2:0-Führung der Wiesbadenerinnen endete die durch und durch spannende Partie schließlich denkbar knapp mit 2:3 (25:19, 25:22, 23:25, 23:25, 13:15) für Münster.  

Dirk Groß setzte zu Beginn des Spiels auf folgende Starting-Six: Kaisa Alanko (Zuspiel), Rebecca Schäperklaus, Jennifer Pettke (Mittelblock), Tanja Großer, Delainey Aigner-Swesey (Außen) und Liz Hintemann (Diagonal).
Die Partie begann vollkommen ausgeglichen. Beiden Kontrahenten war anzumerken, dass sie diese Partie selbstbewusst angehen wollten. Mit einer hauchdünnen 8:7-Führung aus Wiesbadener Sicht ging es in die erste technische Auszeit. Danach konnte der VCW etwas davon ziehen: Kaisa Alanko machte mit einem Stellerpunkt das 10:7. In der Folge konnten die Hessinnen die Führung auf 14:10 ausbauen. Die Gastgeberinnen aus Münster hatten zu diesem Zeitpunkt Probleme mit dem starken Aufschlag des VCW, sodass sich Wiesbaden zur zweiten technischen Auszeit einen 6-Punkte-Vorsprung (16:10) erspielte. Das weiterhin druckvolle Spiel der Wiesbadenerinnen stellte Münster auch in der Schlussphase des ersten Durchgangs vor Probleme. Offensichtlich hatten USC-Coach Andreas Vollmer und sein Team nicht mit einem solch selbstbewussten Auftritt der Gäste gerechnet, die mit zwei Niederlagen im Gepäck an den Berg Fidel gereist waren. Mit einer blitzsauberen Annahme von VCW-Libera Alyssa Longo, einem Überkopf-Zuspiel von Kaisa Alanko und einem von Jennifer Pettke geschlagenen Angriff erspielte sich das Team um VCW-Chef-Coach Dirk sechs Satzbälle. Den zweiten dieser Satzbälle konnte Wiesbaden zum 25:19 Satzgewinn verwandeln.

Im zweiten Durchgang lag der VCW schnell mit 6:1 in Front, bevor es mit 8:4 in die erste technische Auszeit ging. Münster war nun etwas stärker im Spiel und zeigte sich vor allem im Block verbessert. Die VCW-Abwehr, diese zählt aktuell zu den besten der Liga, gab während des Spiels jedoch kaum einen Ball verloren, sodass die Gäste immer wieder druckvolle Angriffe aufbauen konnten. Die Mitte des zweiten Satzes entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, in der beide Mannschaften abwechselnd zum Erfolg kamen. Trotzdem konnte der VCW einen 16:14-Vorsprung in die zweite technische Auszeit retten. 1.610 Zuschauer stellten sich nun die Frage, welches Team wohl als erstes Nerven zeigen würde. Bis zum Spielstand von 19:19 ließ sich darauf jedoch keine eindeutige Antwort geben. Nach einer von Dirk Groß genommenen Teamauszeit war es Delainey Aigner-Swesey, die den VCW zunächst in Führung brachte, bevor sie den eignen Aufschlag ins Aus setzte. Auch der darauf folgende USC-Aufschlag war zu weit. Und so ging es weiter. Erst mit einem von Liz Hintemann platziert servierten Aufschlag erarbeitete sich der VCW einen leichten Vorteil zum 23:21 und danach drei Satzbälle. Den ersten konnte das Team des USC noch abwehren, bevor die bärenstarke VCW-Angreiferin Tanja Großer den gegnerischen Block clever anschlug und somit den zweiten Satzgewinn (25:22) des Tages perfekt machte.

Im dritten Satz hatten zunächst die Gastgeberinnen die Nase vorn. Beim Stande von 1:4 aus VCW-Sicht nahm Dirk Groß die erste Team-Auszeit. Danach kamen die Wiesbadenerinnen zwar etwas besser ins Spiel, doch die Münsteraner hatten den Bemühungen der Gäste stets etwas entgegen zu setzen. Sowohl Tanja Großer über außen als auch Liz Hintemann über diagonal hatten nun Schwierigkeiten mit dem gut stehen Block des USC. So stand es 3:8 zur ersten technischen Auszeit. Hiernach wechselte Groß, brachte Esther van Berkel für Delainey Aigner-Swesey und Annalena Mach für Liz Hintemann. Ein Wechsel, der sich auszahlte: Annalena Mach, die ihr Comeback nach ihrer mehrwöchigen Verletzungspause gab, war es, die mit einer Aufschlagserie den VCW auf 7:9 heranführte. Das Team von Andreas Vollmer war nun sichtlich bemüht, sich in diesem Satz nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Mit 11:16 ging es schließlich in die zweite technische Auszeit. Dirk Groß wechselte erneute und brachte Iveta Halbichová für Kaisa Alanko im Zuspiel. Es war deutlich zu spüren, dass der VC Wiesbaden den Satz noch nicht verloren geben wollte. Folgerichtig konnten die Hessinnen auf 16:17 verkürzen, bevor Münster erneut auf 16:19 davon zog. Die Schlussphase des dritten Satzes begann mit einem sehenswerten Ballwechsel beider Teams, den der VCW zum 19:20 für sich entscheiden konnte. Die Spannung am Berg Fidel war nun mit Händen zu greifen. 19:21, 20:21, 21:21, 21:22, 21:23, 22:23 und 23:23 stand es in der Folge. Ein Netzfehler des VCW bescherte dem USC Münster den ersten Satzball, den Leonie Schwertmann mit einer gelungenen Blockaktion zum 23:25 verwandelte.  

Der vierte Durchgang startete, wie der dritte aufhörte: umkämpft und spannend. Der VCW, bei dem nun wieder Kaisa Alanko Regie führte, ging mit einem knappen 7:8-Rückstand in die erste technische Auszeit. Jeder in der Sporthalle am Berg Fidel spürte, dass das Spiel nun auf Messers Schneide stand. Erst beim Stand von 9:9 konnten sich die Wiesbadenerinnen auf 12:10 absetzen. Münster ließ jedoch nicht locker, blieb im Spiel und konnte erneut zum 13:13 ausgleichen. Zur zweiten technischen Auszeit lag der VCW wieder mit 16:15 in Front. Doch auch weiterhin konnte sich kein Team entscheidend absetzen, was auch daran lag, dass die Gäste ihre Aufschläge nicht konsequent durchbrachten. Mit 20:20 ging es schließlich in die Schlussphase. Beim Stand von 22:22 erhoben sich die Zuschauer und sahen weiterhin jeweils einen Punkt für beide Mannschaften. Schließlich hatte Münster Satzball, den das Team von Andreas Vollmer mit einem Aufschlag zum 23:25 verwandeln konnte.

Wie schon im Hinspiel musste der Tie-Break die Partie zwischen dem VC Wiesbaden und dem USC Münster entscheiden. Auch in diesem fünften Satz blieb es vor allem eines: unglaublich spannend. Am Ende hatte der USC Münster das entscheidende Quäntchen Glück auf seiner Seite und konnte den VCW mit 15:13 niederringen.

Zur besten Spielerin der Partie wurde auf Seiten des VCW wieder einmal Außenangreiferin Tanja Großer gewählt. Sie war an unglaublichen 46 Angriffsaktionen beteiligt und erzielte satzübergreifend 23 Punkte für ihr Team. Auf Seiten des USC Münster wurde Sina Fuchs mit der MVP-Goldmedaille ausgezeichnet.  

Die Stimmen zum Spiel:

Annalena Mach, VCW-Diagonalangreiferin:
„Ich habe mich sehr gefreut, dass mich Dirk nach meiner Verletzung das erste Mal hat spielen lassen. Ich war sehr motiviert und froh, dabei zu sein. Das Spiel war spannend und die Stimmung super. Ich denke, Münster und wir waren auf Augenhöhe, doch am Ende war unser Gegner einfach ein kleines Stück besser. In den entscheidenden Momenten haben wir zu viele einfache Fehler gemacht. Aber wir haben ein gutes Spiel gezeigt und uns nach den beiden letzten Niederlagen in allen Bereichen gesteigert.“

Dirk Groß, VCW-Chef-Coach:
„Wir können mit der Leistung unserer Mannschaft sehr zufrieden sein. Ich habe viele gute Dinge gesehen, vor allem in der Block-Feld-Abwehr und in der Organisation unseres Angriffsspiels. Es war natürlich eine spannende Partie. Wir waren in allen Bereichen, also Aufschlag, Annahme und Angriff besser als unser Gegner, haben aber in den entscheidenden Situationen die Punkte nicht gemacht. Und dann verliert man eben auch mal knapp.“