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Neues Spiel, neues Glück?

So ganz war letzteres dem VCW 2 zwar nicht beschert. Einen Satz konnte sich die junge Mannschaft von Lubos Vedrödy jedoch gegen Tabellenspitzenreiter TV Dingolfing erkämpfen, der mit 3:1 das Spiel für sich entschied.

Die erste Begegnung in der Rückrunde war keine leichte für die Zweitligistinnen des VC Wiesbaden. Am 15. Januar ging die Reise in den Süden zum Tabellenführer TV Dingolfing, der sich trotz seiner Favoritenrolle nicht leichtsinnig zeigte und sich auf keine Überraschungen seitens der aktuell auf Platz 8 rangierenden Gegnerinnen einließ. Zu Recht! Der erste Satz zeigte, dass mit den Wiesbadenerinnen zu rechnen ist. Der VCW2 spielte auf hohem Niveau mit mutigen Angriffen, einer aggressiven Blockarbeit und risikoreichen druckvollen Aufschlägen. Die Dingos fanden nicht so recht ins Spiel, mit 19:25 war der erste Satz gewonnen. Leider habe man das Niveau nicht halten können, so Trainer Lubos Vedrödy. Mit voller Konzentration gingen die Bayerinnen vom TV Dingolfing in den zweiten Satz und beeindruckten die Hessinnen mit ihrem variantenreichen und selbstsicheren Spiel zusehends. Die Performance des VCW2 wurde zunehmend wässriger, Angriffe gingen ins Netz oder ins Aus, der Block nicht immer geschlossen. Die Dingos erkannten auch schnell die Annahmeschwäche des VCW. Der zweite Satz ging deutlich mit 25:17 an den TV Dingolfing. Ein knappes Rennen dann im dritten Satz (25:21), der an einen Tie-Break glauben ließ. Doch auch hier konnte die mental stärkere Mannschaft aus Bayern ihre Qualitäten abrufen, so wie auch im vierten und letzten Satz (25:19). „Wir konnten in entscheidenden Momenten die Gegnerinnen nicht knacken“, weiß der VCW2-Cheftrainer. Mit 3:1 endete die Begegnung im bayrischen Dingolfing.

Resümee: Verlorenes Spiel und doch zuversichtlich.

Kapitänin und Zuspielerin Pauline Bietau zeigte einmal mehr, welches umfangreiches Spielbesteck ihr zur Verfügung steht, mit dem sie zu Recht MVP wurde. Sie setzte damit sowohl ihre Außenangreiferinnen Franziska Koob und Beele Wieczorek, als auch die Mittelblockerinnen Jennifer Böhler und Marie Zehentner mit schönen Pässen gekonnt in Szene. Eine große Stütze – mental wie auch spielerisch – war auch dieses Mal wieder Fiona Dittmann in der Diagonale, die mit souveränen Angriffen glänzte. Fast schon artistisch der Körpereinsatz von Libera Lilly Bietau, mit der die junge Spielerin selbst schon verloren geglaubte Bälle im Spiel halten konnte. Dieses Niveau gilt es nun über eine ganze Spieldauer hinweg zu halten. Die Zuversicht für die Rückrunde ist groß, denn auch bei schwierigen Spielen zeigt sich: Der VCW2 gibt nie auf. Und das hat sich in einem gewonnen und drei teilweise nur knapp verlorenen Sätzen gegen den Tabellenführer auch gezeigt. Alles in allem eine spannende Begegnung auf hohem Niveau, meist auf Augenhöhe mit vielen langen Spielzügen und einer Performance, die auf der Tribüne und vor den heimischen Monitoren für Begeisterung sorgte. „Wir haben gezeigt, dass wir gefährlich sein können.“ Trainer Lubos Vedrödy gönnt seinem Team erstmal eine Regenerationsphase, bevor im individuellen Training weiter mit den Akteurinnen gearbeitet wird.

MVP TV Dingolfing: Emma Sambale

MVP VC Wiesbaden: Pauline Bietau

Das erste Rückspiel der Saison 2022/2023 ist verloren, die Saison geht weiter und die Wiesbadenerinnen werden am 21. und 22. Januar beim Doppelspielwochenende in Dresden und Grimma aufschlagen. Und darauf freuen sich die hochmotivierten Zweitligistinnen des VC Wiesbaden auch schon sehr.

Text: Heidi Zehentner, VC Wiesbaden