fbpx
Skip to main content

Europapokal: VCW siegt in Vilsbiburg knapp mit 3:2

2016 01 20 VCW jubelt im europapokal archivbild foto detlef gottwald webDie Bundesliga-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden konnten am Mittwochabend ihr Hinspiel im Achtelfinale des CEV Challenge Cup bei den Roten Raben Vilsbiburg knapp mit 3:2 (25:23, 19:25, 25:16, 23:25, 16:14) gewinnen. Das im Europokal von dessen Partner ESWE Versorgung unterstützte Team hat sich somit eine vorteilhafte Ausgangsposition für das Rückspiel kommenden Mittwoch um 19 Uhr in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit erspielt. Im deutsch-deutschen Duell der beiden Bundesligisten auf internationalem Parkett zeigten die Hessinnen eine wechselhafte Leistung.

Auf die Frage, ob nach einem solchen Spiel die Freude über den Sieg oder doch eher die Frustration über die Tatsache, den Sack nicht früher zugemacht zu haben, überwiege, antworte VCW-Chef-Coach Dirk Groß nach der Partie mit einem eindeutigen sowohl als auch: „Wir wissen, dass wir nicht unser bestes Spiel abgeliefert haben“, räumte der 51-Jährige ein, „aber wir haben hart gekämpft und am Ende zählt der Sieg.“ Groß vertraute zu Beginn mit Ausnahme von Iveta Halbichová, die für die verletzte Zuspielerin Kaisa Alanko bei den Hessinnen Regie führte, seiner zuletzt stammmäßigen Starting-Six mit Esther van Berkel und Tanja Großer auf den Außenpositionen, Rebecca Schäperklaus und Jennifer Pettke im Mittelblock und Elizabeth Hintemann auf Diagonal.

Zunächst gingen die Wiesbadenerinnen mit 3:0 in Führung, lagen jedoch zur ersten technischen Auszeit mit 7:8 zurück. In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes Volleyballspiel. Dem Versuch geschuldet, den Gegner gleich beim Aufschlag unter Druck zu setzen, ging so mancher Service beider Mannschaften ins Netz oder ins Aus. 15:16 lautete der Spielstand zur zweiten technischen Auszeit. Die Ausgeglichenheit beider Teams zog sich bis in die unmittelbare Schlussphase des ersten Durchgangs. Erst hier konnte sich der VCW einen kleinen Vorsprung auf 21:18 und schließlich auf 24:19 herausarbeiten. Mit dem Verwandeln des Satzballs taten sich die Gäste allerdings schwer, sodass bis zum Stand von 24:23 VCW-Chef-Coach Dirk Groß beide Auszeiten nahm. Iveta Halbichová fasste sich schließlich ein Herz und verwandelte mit direktem Spiel den Satzball zum 25:23.

Die Gastgeberinnen erwischten in Durchgang zwei den besseren Start. Mit 5:8 aus Sicht des VCW ging es in die erste technische Auszeit. Auch danach wurde es für die Wiesbadenerinnen nicht besser: zwischendurch lag man sogar mit fünf Punkten zurück. Bis zur zweiten technischen Auszeit (11:16) fand das Team von Dirk Groß kein probates Mittel gegen den immer wieder gut stehenden Vilsbiburger Block. Beim Stand von 13:19 reagierte Groß und gab den Spielerinnen Celin Stöhr (für Schäperklaus), Delainey Aigner-Swesey (für Hintemann) und Elena Steinemann (für van Berkel) etwas Einsatzzeit. Die Raben retteten den großen Vorsprung ins Ziel und verwandelten ihren zweiten Satzball zum 25:19 für Vilsbiburg.

Wie würde Wiesbaden in dieser wichtigen Phase des Spiels reagieren? Jennifer Pettke sorgte mit einem fulminanten Block zum zwischenzeitlichen 3:3 im dritten Satz für Aufbruchstimmung beim VCW. In der Folge gelang es dem Team auch im Angriff wieder erfolgreich zu sein. Kapitänin Esther van Berkel und erneut Jennifer Pettke punkteten mit sehenswerten Aktionen zu einem zwischenzeitlichen Vier-Punkte-Vorsprung von 8:4 zur ersten technischen Auszeit. Vilsbiburg verlor in dieser Phase des Spiels ein wenig die Linie, sodass die Wiesbadenerinnen auf 14:5 davonziehen konnten. Zur zweiten technischen Auszeit konnten die Raben nur geringfügig auf 16:10 verkürzen und sich auch in der Folge nur selten gegen den starken Wiesbadener Block durchsetzen. Am Ende ging der dritte Satz ebenso deutlich wie verdient mit 25:16 an den VCW.

759 Zuschauer in der Ballsporthalle Vilsbiburg sahen dann einen umkämpften vierten Durchgang, in dem die Hessinnen zunächst mit 8:6 in Führung gingen und diese auf 16:12 ausbauten. Aber auch eine 22:17-Führung reichte dem VCW am Ende nicht, um den Satz und damit den Sieg nach Hause zu bringen. Zu viele Ungenauigkeiten im Spiel und der wiedererstarkte Gegner raubten der Mannschaft das schon so sicher geglaubte vorzeitige Ende der Begegnung. „Da sind wir wieder in unser schon gelegentlich gezeigtes Schema zurückgefallen, in dem die Nervosität die Überhand über die entscheidenden Spielelemente gewonnen hat“, zeigte sich Coach Groß ein wenig zerknirscht. Dabei war der Trainer vor allem mit der Annahme seines Teams sehr zufrieden: „Das war heute unsere Stärke, aber leider konnten wir diese in unserem Angriffsspiel nicht nutzen.“ Der sonst so bärenstarke und druckvolle Aufschlag seiner Spielerinnen sei ebenfalls nicht zur Geltung gekommen, so Groß weiter. „Wir hätten das Spiel in dieser Phase entscheiden müssen.“

Am Ende musste also der Tie-Break entscheiden. Dieser begann für die Gäste mit einem eigenem Aufschlagfehler und einem Blockpunkt der Gastgeber nicht optimal. Die Bayerinnen hatte nun Oberwasser, das Publikum im Rücken und konnten sich mit 2:5 absetzen. Es war erneut Jennifer Pettke, die Wiesbaden mit ihren Punkten und Blockaktionen im Spiel hielt. Mit 5:8 ging es in den Seitenwechsel. Nach 6:10-Rückstand bewies der VCW erneut seine große Moral und drehte dank einer starken Aufschlagserie von Elena Steinemann das Spiel auf 12:10. Die Spannung war nun zum Greifen nahe. Mit 13:11 für den VCW ging es in die Schlussphase. Es folgten ein 13:12 sowie ein 14:12. Den anschließenden Satzball hatten die Wiesbadenerinnen schon bejubelt, als das Schiedsgericht einen Schlag von Tanja Großer im Aus sah. Der folgende Angriff Großers endete im gegnerischen Block. Bei 14:14 war plötzlich wieder als offen. Doch Vilsbiburgs anschließender Aufschlag landete im Netz, den letzten Angriff der Partie vergaben die Raben mit einem zu lang geschlagenem Ball, sodass der sich VCW am Ende bei 16:14 tatsächlich freuen konnte.

Für das Europokal-Rückspiel am kommenden Mittwoch, dem 27. Januar, in der Wiesbadener Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit bedeutet dies folgende Ausgangssituation: Der VC Wiesbaden erreicht das Viertelfinale des CEV Challenge Cup sicher bei einem Sieg. Endet die Partie aus VCW-Sicht mit 2:3, muss der „Golden Set“ im direkten Anschluss an die Partie eine Entscheidung bringen. Verliert Wiesbaden 1:3 oder 0:3 ist es aus dem Europapokal ausgeschieden. „Ich schaue positiv nach vorne. Die Mannschaft hat heute eine wichtige Erfahrung gemacht und sie weiß, dass wir uns steigern können und müssen“, so Groß abschließend.

Weitere News - 1. Volleyball Bundesliga Damen