Jugend im Erstligakader und zwei Abgänge
Der VC Wiesbaden setzt im Zuspiel auf den eigenen Nachwuchs. Mit Pauline Bietau hat die erste Nachwuchsspielerin aus den eigenen Reihen einen Profivertrag unterschrieben. Die 19-Jährige hat damit den Sprung von der Jugend über die 2. Bundesliga Frauen Süd in die höchste deutsche Spielklasse geschafft.
„Es ist unser erklärtes Ziel, Talente aus unseren Reihen an unsere Profitruppe heranzuführen – auch wenn dies oftmals ein steiniger und langer Weg sein kann“, so VCW-Geschäftsführer Christopher Fetting. „Pauline hat bei VCW II mit stabilen Leistungen und ihrer Persönlichkeit auf dieser wichtigen Position überzeugt. Nun gilt es für sie, als zweite Zuspielerin Erfahrungen unter neuen Vorzeichen zu sammeln und sich durch intensives, konzentriertes Training den ein oder anderen kleineren Spielanteil im Verlauf der Saison zu erkämpfen.“ Ziel sei, in Druckmomenten auf den Punkt da zu sein und dem Team helfen zu können – in der im Oktober beginnenden Saison 2023/2024 der 1. Volleyball Bundesliga Frauen und überdies auf internationalem Parkett. Der VCW hat sich nach 2016 erstmals wieder für Europa qualifiziert und wird im CEV Challenge Cup die deutschen Farben vertreten.
Über Pauline Bietau
Die 1,74 Meter große gebürtige Wiesbadenerin spielte seit September 2020 beim VC Wiesbaden II. Das Team belegte zuletzt in der 2. Volleyball Bundesliga Frauen Süd Platz sechs von 13 Mannschaften. Kapitänin Pauline Bietau wurde sechsmal als beste Spielerin mit Gold ausgezeichnet, fünfmal gab es die silberne MVP-Medaille – in Summe lagen nur vier Spielerinnen aus Altdorf, Planegg-Krailing, Freisen und Unterhaching vor ihr. Unter den Zuspielerinnen belegte die junge Pauline Bietau einen bemerkenswerten dritten Platz im Ranking.
An eine neue Umgebung braucht sich die 19-Jährige indes nicht zu gewöhnen. Ihre Mutter Claudia Paul (spätere Bietau) spielte sieben Jahre für den VCW und war einst Juniorennationalspielerin. Vater Wolfram Bietau war u.a. Landesauswahl-Trainer beim Hessischen Volleyballverband und blickt auf zwei Jahrzehnte Trainertätigkeit beim VC Wiesbaden zurück, u.a. in der 2. Liga. Im Sommer 2022 hat Pauline Bietau an der Wiesbadener Elly-Heuss-Schule ihr Abitur bestanden. Plan ist, mittelfristig in Mainz Geschichte und Publizistik zu studieren. Um dem Talent parallel einen sportlichen Karriereweg in die erste Liga zu ermöglichen, vermittelte der VCW Pauline Bietau eine Projektmitarbeit bei der Landeszentrale für politische Bildung. Vormittags nahm sie bereits häufig am Training des Erstligateams teil. Nun gilt es, sich weiter in den Vollprofi-Rhythmus einzufinden und ihre Chance zu nutzen.
STATEMENTS
Headcoach Benedikt Frank: „Mit Pauline haben wir eine vielversprechende zweite Zuspielerin aus dem eigenen Nachwuchs an uns binden können. Das ist eine sehr gute Nachricht für den Verein und für den Sportstandort Wiesbaden. Sie hat sich das in vergangenen zwei Jahren hart erarbeitet. Wir haben Pauline unter unsere Fittiche genommen, damit sie neben der Schule auch im Leistungssport fokussiert bleiben konnte. Im Sommertraining hat sie jetzt nochmal eine Schippe draufgelegt, um Schnelligkeit und Athletik zu verbessern. Sie muss schon aufgrund ihrer körperlichen Voraussetzungen bei einer Größe von 1,74 Meter ganz viel tun. Aber sie hat ein Händchen dafür. Was Pauline auszeichnet, ist Disziplin und Einstellung. Sie muss und will lernen, damit ist sie ein Vorbild für unsere anderen Talente, die sehen, dass es sich lohnt, für den sportlichen Traum zu kämpfen. Wir bereiten und begleiten sehr gerne diesen Weg.“
Pauline Bietau: „Ich habe als Kind beim VCW mit dem Volleyball angefangen und spiele hier nun seit neun Jahren. Meine Highlights als Jugendspielerin waren die mehrmalige Teilnahme an den deutschen Meisterschaften mit zwei Bronzemedaillen und die zwei Vizemeisterschaften mit dem VCW in der 2. Bundesliga. Dass ich jetzt meinen ersten Profivertrag unterschreiben konnte, war ein ganz besonderer Moment in meinem Leben. Ich bin bereit und habe Spaß daran, hart zu arbeiten, um das Vertrauen, das Christopher Fetting und das Trainertrio in mich setzen, auf und neben dem Platz zu rechtfertigen. Mein stringenter Weg von der Jugend zu den Profis wurde möglich, weil ich auf viele Unterstützer bauen konnte. Ich bedanke mich bei allen Trainern und Betreuern, die mich von der Jugend an begleitet haben, bei den Verantwortlichen des Talentzentrums der Elly-Heuss-Schule, bei meinen Mitspielerinnen und natürlich bei meiner Familie. Familie bedeutet für mich aber auch der VCW, denn hier stimmt einfach das soziale Umfeld. Ich freue mich schon sehr auf das neu zusammengestellte Team, auf unser gemeinsames Training mit Benedikt Frank, Christian Sossenheimer und Olaf Minter und auf die ersten Auftritte in der beeindruckenden Wiesbadener Arena.“
Abgänge
Wiesbadens bisherige zweite Libera Leonie Büdenbender wird in der kommenden Saison in der neugegründeten 2. Bundesliga Pro auflaufen, der zweithöchsten Volleyball-Liga in Deutschland. Gemeinsam mit anderen ehemaligen VCW-Spielerinnen verstärkt die 19-Jährige den Kader der Binder Blaubären TSV Flacht (Baden-Württemberg). Der Club hat eine Wildcard für die Saison 2023/2024 erhalten. Auch Mirta Freund wird nicht mehr für den VCW antreten. Die 1,92 Meter große Mittelblockerin aus Kroatien war im vergangenen Sommer von HAOK Mladost Zagreb nach Wiesbaden gekommen.
Das neue VCW-Team
Dem Erstligateam des VCW gehören neben der zweiten Zuspielerin Bietau in der kommenden Saison wie berichtet an: Nina Herelová und Rachel Anderson (Mitte), Tanja Großer (Außenangriff) und Rene Sain (Libera). Weitere Vertragsunterzeichnungen melden wir zeitnah.