Punktabzug für VCW und Suhl
Rang 5 vor der Zwischenrunde noch möglich
Eigentlich hatte der VC Wiesbaden bis Freitagmittag mit seinen 26 Punkten keine Chance mehr auf den wichtigen fünften Tabellenplatz der 1. Volleyball Bundesliga Frauen – dem kommenden Samstagsspiel gegen den VfB Suhl Lotto Thüringen (30 Punkte) in der Sporthalle Wolfsgrube (19:00 Uhr) wäre bis dato keine entscheidende Bedeutung mehr zugekommen.
Dann änderte die Bekanntmachung des Lizenzierungsausschusses der Volleyball Bundesliga (VBL) die Ausgangslage: Wiesbaden, Suhl und der SC Potsdam werden mit Punktabzug sanktioniert. Für den VCW bedeutet das zugleich: Gewinnt man in Thüringen, ohne in den Tiebreak zu müssen, rutscht man vor auf Platz fünf und hätte damit einen komfortableren Weg in der anstehenden Zwischenrunde.
Hintergrund
Dem VC Wiesbaden werden in der Hauptrundentabelle drei Punkte abgezogen. Der Club hatte gegen eine Eigenkapitalauflage der Saison 2022/23 verstoßen. Die Strafe war bereits im November 2023 ausgesprochen worden und wird jetzt wirksam. Für die laufende Lizenzierung hat der VCW derweil alle Auflagen erfüllt. Ebenso werden dem VfB Suhl wegen Verstößen im Lizenzierungsverfahren sechs Punkte abgezogen (zusätzlich Geldstrafe). Auch der SC Potsdam, der im Sommer infolge der Selbstanzeige wegen mutmaßlich rechtswidriger Vertragsgestaltungen in die Schlagzeilen geriet, hat nun sechs Punkte weniger auf dem Konto.
Gleichzeitig kündigte der Lizenzierungsausschuss an, den aktuellen Strafenkatalog des Lizenzstatuts zukünftig erweitern zu wollen. So sollen u.a. der temporäre Ausschluss von Supercup, Pokalwettbewerb oder internationalen Wettbewerben sowie der Entzug des Heimrechts in die Sanktionsliste aufgenommen werden.
Mehrere Clubs standen aufgrund der Nachwirkungen der Coronapandemie, den wirtschaftlichen Herausforderungen infolge externer Rahmenbedingungen wie Energiekrise, Ukraine-Krieg und Inflation vor der Saison 2023/24 vor großen finanziellen Problemen. Der Lizenzierungsausschuss hatte allen Teams bis Abschluss der Hauptrunde zusätzliche Zeit eingeräumt, um nötige Maßnahmen wirksam zu gestalten.
Die Verlängerung der Fristen wie auch die Sanktionen sind laut VBL eine Gradwanderung, da man zum einen den Neustart, der in vielen Clubs auch mit einem neuen Management einhergehe, nicht zusätzlich belasten wolle, aber gleichzeitig auch die Interessen aller übrigen Lizenznehmer, die solide wirtschaften, zu schützen habe. Aufgrund der Vertraulichkeit des Lizenzierungsverfahrens werde die VBL keine weiteren Auskünfte zu den einzelnen Verstößen und Strafen geben.
Neue Ausgangslage
Potsdam (26 Punkte, 10 Siege, 36:25 Sätze) kann in der Hauptrundentabelle noch Platz 4 oder 5 belegen; Suhl (24 Punkte, 10 Siege, 38:28 Sätze) und Wiesbaden (23 Punkte; 8 Siege; 33:32 Sätze) werden im direkten Duell am letzten Spieltag um den Einzug in die Zwischenrundengruppe A spielen.
Angepasste Tabelle:
1 Stuttgart 17 16 49:17 43
2 Schwerin 17 14 47:15 42
3 Dresden 17 12 41:23 36
4 Potsdam 17 10 36:25 26 (32)
5 Suhl 17 10 38:28 24 (30)
6 Wiesbaden 17 8 33:32 23 (26)
7 Vilsbiburg 17 5 24:40 17
8 Aachen 18 6 23:43 16
9 Münster 17 5 22:37 16
10 Neuwied 18 0 1:54 0
VCW-Geschäftsführer Christopher Fetting: „Dass der Punktabzug als Folge wirtschaftlicher Herausforderungen nun unseren aktuellen sportlichen Wettkampf beeinflusst, ist natürlich ungut, jedoch ist trotz Strafe festzustellen, dass das Lizenzierungsverfahren fair verlaufen ist. Man hat die aktuelle gesamtwirtschaftliche Lage und damit auch die Auswirkungen auf eine Vielzahl der Clubs nicht außer Acht gelassen, und das ist wichtig für die ganze Liga. Für uns muss die weitere Konsolidierung oberste Priorität haben, wobei wir unsere sportlichen Ansprüche nicht ganz aus den Augen verlieren sollten. Das im Einklang zu halten ist sehr ambitioniert, sollte aber mit unserer sehr beliebten regionalen Sportmarke, mit überregionalen und auch erreichbaren weiteren internationalen Auftritten möglich sein. Hierbei bauen wir auf die Unterstützung unserer Partner, um künftig mehr Planungssicherheit zu bekommen.“
NÄCHSTE TERMINE
1. Volleyball Bundesliga Frauen
3. Februar 2024 (Samstag, 19:00 Uhr): VfB Lotto Suhl Thüringen – VCW
(Sporthalle Wolfsgrube)
Das Spiel wird live und on-Demand auf der Streaming-Plattform Sport1 extra und auf DYN übertragen.
Die weiteren Spieltermine und Begegnungen der Zwischenrunde der Volleyball Bundesliga werden zeitnah bekanntgegeben.
CEV Volleyball Challenge Cup | Halbfinale
Rückspiel
7. Februar 2024 (Mittwoch, 19:30 Uhr): VCW – Igor Gorgonzola Novara
(Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)
Livestreaming (+ on-Demand): www.sportdeutschland.tv