VCW 0:3 in Schwerin – „daraus lernen wir“
Lange Anreise – verlorenes Match – lange Rückreise. Der VC Wiesbaden hat am ersten Spieltag der Saison 2024/2025 der 1. Volleyball Bundesliga Frauen im Nordosten Deutschlands den Favoriten SSC Palmberg Schwerin nicht ernsthaft gefährden können. 0:3 hieß es nach 72 Minuten (17:25, 21:25, 19:25). Zwar vermochte man in den Sätzen zwei und drei zeitweise Nadelstiche zu setzen und sich nach Rückständen mehrfach tapfer wieder heranzurobben. Aber auch nach einigen Wirkungstreffern in Serie reichte es bei volatilem Verlauf zu keiner Zeit für eine eigene Führung. Am kommenden Mittwoch (19:30 Uhr) im Heimspiel gegen den VfB Suhl Lotto Thüringen wartet nun ein Gegner auf Augenhöhe auf den VCW.
Das Team von Wiesbadens Headcoach Benedikt Frank begann mit folgender Aufstellung:
Außenangriff: Tanja Großer und Gréta Kiss (Ungarn); Mittelblock: Rachel Anderson-Gomez (USA) und Jonna Wasserfaller (Schweden); Diagonal: Celine Jebens; Zuspiel: Ana-Marija Jonjev (Serbien); Libera: Rene Sain (Libera). Im Verlauf des Spiels wurden Außenangreiferin Olivia Rusek (USA/Polen) und Zuspielerin Adriana Wełna (Polen) eingewechselt. Auf der Mannschaftsliste standen auch zwei 17-Jährige: Mittelblockerin Marlene Rieger (aus Wiesbadens Damen II) blieb ohne Einsatzminuten. SSC-Talent Leana Grozer (Außenangriff) durfte im dritten Abschnitt beim Stand von 13:8 für ihr Team ran.
Drei Sätze – die Story
Schwerins Zuspielerin Hannah Kohn (kam von den Roten Raben Vilsbiburg) markierte den ersten umjubelnden Punkt in dieser Saison. Nach dem Ausgleich zum 1:1 ließ der VCW den Champions-League-Teilnehmer ohne große Gegenwehr davonziehen (4:10, 10:18). Nach einer der wenigen langen Rallys im gesamten Match errangen die Hessinnen den elften Punkt. Tanja Großers Ass brachte das 12:18. Beim 17:25 war dann aber Schluss. Man hatte es dem Gastgeber leicht gemacht, weil Abstimmung insgesamt und Durchschlagskraft im Angriff fehlten. Die Frank-Truppe musste sich sammeln. Und das sollte klappen, zumindest besser als im Abschnitt zuvor. Der VCW machte nun weniger Eigenfehler und traf ein ums andere Mal in die Lücken auf der anderen Seite. Bis zur Mitte des zweiten Satzes hielt man das Match relativ offen (4:5, 7:9). Beim 9:15 waren es sechs Punkte Rückstand, ehe man nochmal den Turbo zündete und auf 19:22 herankam. Dann aber brachte der SSC wieder mehr PS ein und das sollte zum Satzgewinn von 25:21 langen. Im dritten Abschnitt lag die Frank-Truppe 0:5 hinten, kämpfte sich aber auf 4:5 heran. Bis zum 6:9 hielt man den Schlagabtausch offen. Alles sah nach einem glatten Durchmarsch des Heimteams von Felix Koslowski aus (8:13, 11:17, 14:22) und die Zuschauer wähnten sich schon auf dem Heimweg – aber der VCW wollte sich so nicht aus Schwerin verabschieden: Die Hessinnen holten Punkt um Punkt auf. Mehr als das 19:25 war indes nicht mehr drin.
Personalien
Das Fehlen von Schwerins Top-Scorerin Nova Marring (Niederlande, Außenangriff) und Zuspielerin Vedrana Jakšetić (Kroatien; vom VfB Suhl Lotto Thüringen gekommen) hatte an diesem Abend jedenfalls noch keine Konsequenzen. Mannschaftskollegin Jaelyn Rose Keene (USA, Mittelblock) wurde als MVP ausgezeichnet, sie erzielte 14 Punkte (Angriffsquote: 62%). Silber ging an Wiesbadens Rachel Anderson-Gomez (8). Zweistellig punkteten auf SSC-Seite noch Elles Dambrink (Niederlande, Diagonal) und beim VCW Celine Jebens (13) sowie Gréta Kiss (11).
STATEMENTS
Benedikt Frank: „Wir wussten natürlich um die Stärken von Schwerin, hatten uns dennoch etwas vorgenommen. Der erste Satz war zu wild und es fehlten gute Ideen. Im zweiten und dritten haben wir dann besser zu unserem System gefunden. Block-Defense und Aufschlag waren im Prinzip vernünftig. In wichtigen Momenten muss man aber die richtigen Entscheidungen treffen, das ist zu selten gelungen. Zudem hat uns Schwerin unter sehr, sehr hohen Aufschlagdruck gesetzt. Wir werden Ruhe bewahren, daraus lernen und uns Schritt für Schritt weiterentwickeln. Wir haben schon im Bus auf der Rückfahrt begonnen zu analysieren, was wir am Mittwoch gegen Suhl besser machen wollen.“
Gréta Kiss (Außenangriff): „Das war ganz sicher nicht das Niveau, was wir spielen wollen und können. Wir waren teilweise zu hektisch und nicht aggressiv genug. Und die hohe Zahl individueller Fehler wird es so nicht mehr geben, davon bin ich überzeugt. Gegen Suhl wird es ein komplett anderes Spiel. Ich freue mich sehr auf die tolle Atmosphäre, die unser Heimpublikum entfacht. Als ich mit dem SC Potsdam hier war, hat mich das schon sehr beeindruckt.“
TERMINE
1. Volleyball Bundesliga Frauen
2. Oktober 2024 (Mittwoch, 19:30 Uhr)
VCW – VfB Suhl Lotto Thüringen
(Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)
5. Oktober 2024 (Samstag, 19:00 Uhr)
Allianz MTV Stuttgart – VCW
(Stuttgart, SCHARRena)
12. Oktober 2024 (Samstag, 19:00 Uhr)
VCW – Dresdner SC
(Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)
DVV-Pokal
09. / 10. November 2024
VCW-Auswärtsgegner und Termin stehen noch nicht fest
CEV Volleyball Challenge Cup (1/16-Finale)
05. – 07. November 2024
auswärts: beim Sieger des 1/32-Finales zwischen
AO Thiras (Griechenland, Insel Santorini) und
Galatasaray Daikin (Türkei, Istanbul)
14. November 2024 (Donnerstag, 19:30 Uhr)
Rückspiel in Wiesbaden
Tickets: Veranstaltungen von VC Wiesbaden | vivenu
Die Spiele der 1. Volleyball Bundesliga werden live und on-Demand auf der Streaming-Plattform DYN übertragen.