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VCW verbessert und nah dran – aber 1:3

Gut gespielt, aber nichts Zählbares beim Tabellenführer der 1. Volleyball Bundesliga eingefahren: Der VC Wiesbaden agierte gegen den Dresdner SC weitgehend auf Augenhöhe, trotzte dem Favoriten in beeindruckender Manier einen Satz ab, konnte den Flow dann aber nicht in den vierten Satz retten. Nach 107 Minuten stand ein 1:3 (25:23, 24:26, 25:19, 16:25) auf der Anzeigetafel.

Die 2.700 Zuschauer in der Margon Arena hatten ein spannendes Match erlebt, bei dem ihr Team gegen den Außenseiter aus Hessen über weite Strecken immer wieder Rückstände aufholen musste. Der VCW-Mannschaft von Benedikt Frank gelang es allerdings nicht, sich nach den gut gestalteten ersten beiden Sätzen zu belohnen. Den dritten Satz holte man sich hingegen eindrucksvoll, aber dann war die Luft raus. Der DSC war an diesem Abend beileibe kein übermächtiger Gegner. Bei mehr Spielglück und einer größeren Portion Mut in kritischen Momenten wäre für die Hessinnen mehr drin gewesen.

Celine Jebens (Diagonal, 19 Punkte) wurde mit der silbernen MVP-Medaille geehrt; Gold ging an Dresdens Diagonale Marta Kamēlija Levinska (Lettland, 22). Zweistellig punkteten außerdem beim VCW Außenangreiferin Gréta Kiss (Ungarn,  17) und Mittelblockerin Rachel Gomez (USA, 10) sowie bei Dresden Außenangreiferin Lorena Lorber Fijok (Slowenien, 12) und Mittelblockerin Natalie Lemmens (Belgien, 12).

Erster Satz

Wenig Schwächen, druckvolle Aufschläge mit Wirkung, viele trickreiche Lösungen, Führung über weite Teile hinweg (6:5, 11:7, 18:16, 20:18) – und doch musste der VCW diesen Satz noch abgeben. In der Crunchtime hat es wieder einmal nicht gereicht. Schade, denn der von Alexander Waibl gecoachte Spitzenreiter lief dem Gast-Team lange hinterher, musste viel für eigene Punkte ackern, riss sich aber im entscheidenden Moment zusammen und verwandelte gleich den ersten Satzball zum 25:23. Der VCW hatte vor allem durch Celine Jebens (Diagonal) und Gréta Kiss (Außenangriff) Eindruck hinterlassen, während Dresdens slowenische Außenangreiferin Lorena Lorber Fijok gefühlt noch gar nicht auf dem Platz war – sie fand sich dann aber zum Leidwesen der Wiesbadenerinnen in den folgenden Sätzen besser zurecht.

Zweiter Satz

Der VCW zeigte sich zunächst unbeeindruckt und agierte druckvoll (9:6, 13:10,  17:13!). Aber dann schlichen sich Eigenfehler ein. Die Annahme war unkonzentriert, was ein präzises Zuspiel erschwerte. Die Heimmannschaft bekam Auftrieb: Neben „Punktmonster“ Marta Kamēlija Levinska (Lettland) setzte sich nun auch Lorena Lorber Fijok mehrfach in Szene. Außenangreiferin Victoria Demidova (Russland, 19 Jahre) markierte das 19:19. Die Wiesbadenerinnen gingen zwar nochmal in Führung (21:20) und stellten wenig später tapfer noch auf 23:23 und 24:24 (Celine Jebens, Gréta Kiss), hatten dann aber erneut nicht das Glück auf ihrer Seite. Das 24:26 war gleichbedeutend mit dem 0:2. Sehr schade!

Dritter Satz

Wer nun meinte, der Drops sei gelutscht, wurde belehrt: Der VCW diktierte diesen Abschnitt eindrucksvoll (6:5, 13:9, 19:14) – das System passte. Als man dann zweimal nacheinander in Aus ballerte, schien es wieder brenzlig zu werden (19:16) … aber dieses Mal hielt die Frank-Truppe konsequent dagegen (23:18). Dresden beschenkte den Gast durch einen Schlag ins Aus mit fünf Satzbällen und gleich den ersten veredelte Mittelblockerin Rachel Gomez (USA) mit einem Aufschlagnetzroller zum 25:19. Nun stand es also 1:2. Der VCW hatte sich endlich belohnt … und wieder Hoffnung.

Vierter Satz

Aber: Nun ging ein Ruck durch das Dresdner Team, während der VCW keinen Zugriff mehr fand (2:5, 7:13, 11:19). Benedikt Frank musste zweimal früh nachjustieren – vergeblich. Nun sahen die Zuschauer (endlich), wer auf dem ersten Tabellenplatz steht und bisher erst einmal verloren hatte! Die Waibl-Truppe marschierte kompromisslos voran. Wiesbadens Außenangreiferinnen Hannah Hartmann und Olivia Rusek (Polen/USA) machten die letzten VCW-Punkte an diesem Abend auf sächsischem Parkett (15:22, 16:22). Ein Ball ins Aus durch Hartmann brachte dem DSC acht Matchbälle. Marta Kamēlija Levinska sorgte direkt für den Feierabend (16:25 = 1:3). Während in der Margon Arena die Lichter für das anschließende Adventssingen gedimmt wurden, machten sich die Hessinnen enttäuscht auf den langen Rückweg in die Landeshauptstadt.

Und weil parallel die Ladies in Black Aachen beim 2:3 gegen den USC Münster einen Punkt holten (jetzt 12), ist der VCW (11) nun auf den 7. Platz abgerutscht, obwohl man mit vier Siegen einen mehr auf dem Konto hat als die Ladies. Beide Teams batteln sich am kommenden Samstag in Wiesbaden (21.12.), dann könnte sich der VCW wieder vor Aachen schieben.

STATEMENTS

Benedikt Frank: „Wir arbeiten gut im Training, sind gut vorbereitet, setzen im Spiel fast alles um. Wir führen hier in den ersten beiden Sätzen, schaffen es dann aber nicht, weil wir am Ende zu passiv sind. Der dritte war die kleinste Belohnung, die wir haben können. Am Ende haben wir wieder Chancen liegenlassen. Und –  das muss auch anmerken – hatten wir erneut kein Glück mit einigen Schiedsrichterentscheidungen. Das ist aber keine Entschuldigung. Die Mannschaft hat sich alles in allem prima verkauft. Wir sind wieder ein Stück weiter, und nun stehen noch die Spiele gegen Aachen und Erfurt an, da wollen wir natürlich gewinnen, um uns und unsere Fans einen positives Jahresende zu bescheren.“

Ana-Marija Jonjev (Zuspiel): „Mit fällt ein Statement heute schwer. Wir werden von Spiel zu Spiel besser und hätten eine Reihe von Sätzen mit etwas mehr Glück oder auch Mut drehen können. Warum es dann nicht klappt … gute Frage. Wir müssen in diesen erfolgskritischen Situationen einfach mental taffer werden. Heute hätten wir tatsächlich mehr holen können, auch weil der Gegner nicht seine beste Leistung gezeigt hat.“

 

TERMINE

1. Volleyball Bundesliga Frauen

21. Dezember 2024 (Samstag, 19:00 Uhr)
VCW – Ladies in Black Aachen
(Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)

28. Dezember 2024 (Samstag, 18:00 Uhr)
Schwarz-Weiß Erfurt – VCW
(Erfurt, Riethsporthalle)

Tickets: Veranstaltungen von VC Wiesbaden | vivenu

Die Spiele der 1. Volleyball Bundesliga werden live und on-Demand auf der Streaming-Plattform DYN übertragen.

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