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VCW steht im Playoff-Halbfinale: 3:1-Erfolg in Potsdam sichert Einzug in die nächste Runde und die Bronzemedaille

2017 03 27 vcw im playoff halbfinale foto detlef gottwald webDie Volleyballerinnen des VC Wiesbaden stehen im Playoff-Halbfinale der Volleyball Bundesliga! Mit einem verdienten 3:1-Auswärtserfolg (25:19, 16:25, 25:20, 25:21) beim SC Potsdam zog der VCW in die Runde der besten vier Teams in Deutschland ein.

Nach einer phasenweise dramatischen Volleyball-Partie vor 1.522 Zuschauern in der Potsdamer MBS Arena skandierten die gut 35 mitgereisten VCW-Fans am Ende „Schwerin, Schwerin, wir fahren nach Schwerin!“ und spielten damit auf den nun kommenden Halbfinal-Gegner an.

Der VCW knüpfte im ersten Satz an die guten Leistungen aus dem Heimspiel gegen den SCP an und hatte die Gastgeberinnen gut im Griff. Potsdams starke Angreiferinnen kamen dank des souveränen Auftritts der Hessinnen kaum zum Zuge. Erst im zweiten Satz machte Potsdam Boden gut. Ins Wiesbadener Spiel schlichen sich zu viele Eigenfehler ein. Es folgten ein umkämpfter dritter und vierter Satz, in denen der VC Wiesbaden konsequenter agierte. Vor allem der Ballwechsel zum 22:19 im vierten Durchgang, in dem die Wiesbadenerinnen einen fast schon verloren geglaubten Ball noch mit aller Kraft auf der Potsdamer Feldseite einschlagen ließen, war ein Beleg für den unglaublichen Kampfgeist bei Tanja Großer & Co.  

VCW-Außenangreiferin Dora Grozer war nach der Partie überglücklich: „Wir haben so super gekämpft. Vor allem nach dem zweiten Satz wussten wir, dass wir noch eine Schippe drauflegen mussten. Es ist uns gelungen Potsdam unter Druck zu setzen, sodass die heute die schlechtere Karte gezogen haben. Jetzt im Halbfinale zu stehen und die Bronzemedaille sicher zu haben, fühlt sich einfach nur super an. Jetzt wollen wir uns bestens auf Schwerin vorbereiten. Das wird alles andere als ein Selbstläufer!“

Nachdem der erste ausgelassene Jubel vorüber war, fand VCW-Chef-Coach Dirk Groß frohe, aber auch bescheidene Worte: „Die Mannschaft hat sich diesen Erfolg verdient. Ich freue mich vor allem für das Team und den Verein, dass die Bronzemedaille bereits gewonnen ist. Wir haben mehr erreicht, als wir uns erhofft haben.“ Auch das Spiel analysierte der Diplom-Trainer ebenso sympathisch wie sachlich: „Wir haben nach einem sehr guten Beginn im zweiten Satz den Faden verloren, da standen wir schon unter Druck. Entscheidend war, dass wir zurückgekommen sind und den dritten Satz gewonnen haben. Schwerin ist jetzt ein attraktiver Gegner, auf den wir uns freuen.“

Mit dem Erfolg in Brandenburg hat sich das Team von Dirk Groß nicht nur den Einzug in die nächste Runde, sondern auf alle Fälle auch die Bronzemedaille in der aktuellen Saison gesichert. Ein großartiger Erfolg, die sich die zu Beginn der Saison sorgfältig zusammengestellte Mannschaft aus jungen und erfahrenen Spielerinnen redlich verdient hat.

Im Playoff-Halbfinale der Volleyball Bundesliga trifft der VC Wiesbaden ab dem 5. April auf den SSC Palmberg Schwerin. Das Heimspiel-Highlight in der Runde der letzten Vier steigt dann am 8. April um 19 Uhr in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit.

Ausführlicher Spielbericht:

Dirk Groß begann mit folgender Starting Six: Geburtstagskind Simona Kóšová und Molly McCage im Mittelblock, Karolina Bednářová und Tanja Großer auf der Außenposition, Delainey Aigner-Swesey als Diagonalangreiferin, Irina Kemmsies im Zuspiel sowie Alyssa Longo als Libera.

Der Beginn des Spiels verlief nervös. Beide Seiten waren sichtlich bemüht, ihre Linie im Spiel zu finden. Punkte fielen sowohl für Wiesbaden, als auch für Potsdam. Allerdings prägten auch Fehlangaben hüben wie drüben das Bild. Zur ersten technischen Auszeit lag der VCW mit 8:5 in Front. Die Hessinnen erwischten nun die bessere Phase, kamen über schnell vorgetragene Angriffe zu weiteren Punkten. Erst Potsdams Roslandy Acosta entwickelte den nötigen Druck, um zwischenzeitlich auf 6:10 aus SCP-Sicht zu verkürzen. Der VCW ließ jedoch nicht locker und zog auf 13:7 davon. Danach profitierten die Hessinnen davon, dass die Gastgeberinnen in ihren Aktionen nicht zwingend genug agierten. So blieb es beim Sechs-Punkte-Vorsprung für den VCW zur zweiten technischen Auszeit. Auch jetzt blieb Wiesbaden am Drücker und spielte vor allem clever in die sich auftuenden Lücken der Potsdamer. Mit 21:16 für Tanja Großer & co. Ging es in die crunch-time des ersten Satzes. Dieser endete mit einer Blockaktion der Hessinnen, der schließlich das 25-19-Satzende besiegelte.

Der nun unter Druck stehende SC Potsdam war zu Beginn des zweiten Durchgangs das aggressivere Team und sichtlich bemüht, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. 4:8 lautete es aus Wiesbaden-Sicht zur ersten technischen Auszeit. Der SCP war nun dennoch deutlich besser in der Partie und verteidigte den Vorsprung wacker. Zudem schlichen sich zu viele Eigenfehler ins VCW-Spiel ein. So  nahm der Durchgang den genau umgekehrten Verlauf zum ersten Satz: Potsdam lag mit 13:7 in Führung. Dirk Groß brachte nun Dora Grozer für Karolina Bednářová im Außenangriff und Eszter Nagy für Simona Kóšová im Mittelblock. Leider gelang es auch danach nicht, Potsdams stärkste Spielerin Marta Drpa wie gewünscht aus dem Spiel zu nehmen. Deshalb hatte Potsdam zur zweiten technischen Auszeit einen komfortablen 16:9-Vorsprung und danach noch lange  nicht genug. Erst bei 19:10 erzielte der VCW mal wieder einen Punkt. Am letztlich deutlichen Satzergebnis von 25:16 für den SCP änderte dies jedoch nichts.

Dem VCW ist zu diesem Zeitpunkt die Souveränität abhandengekommen. Es waren nun die Potsdamerinnen, die zu Beginn des dritten Satzes cleverer agierten: Sie setzten darauf, den Wiesbadener Block anzuschlagen, sodass der Ball unholbar zu Boden fiel. Außerdem zeigte sich der SCP in der Abwehr nun deutlich stabiler. Doch Wiesbaden blieb den Gastgeberinnen im Nacken. Geburtstagskind Simona Kóšová machte Druck beim Aufschlag und sorgte für eine VCW-Führung zur ersten technischen Auszeit (8:6). Insgesamt sechs Punkte am Stück erzielte die Slovakin (11:6). Die Hausherrinnen in der MBS Arena waren nun nervös. Die Gäste nutzten dies und zogen auf 16:11 davon. Potsdam gab sich jedoch noch nicht geschlagen, sodass sich eine spannende Schlussphase entwickelte. In dieser Phase zeigte die Einwechslung Dora Grozers, die nun für Tanja Großer im Spiel war, einen positiven Effekt. Als belebendes Element sorgte sie für wichtige Punkte bei den Hessinnen. Die Außenangreiferin schloss einen sehenswerten wie spannenden Ballwechsel mit einem gekonnten Rückraumangriff zum 23:19 für den VCW ab. Nach einem zu weit geschlagenen Ball Potsdams hatte der VCW Satzball. Delainey Aigner-Swesey besorgte schließlich die 2:1-Satzführung.

Spätestens Durchgang Nummer vier entfaltete die volle Dramatik eines alles entscheidenden Volleyball-Spiels. Beide Teams lieferten sich einen engen Schlagabtausch mit zunächst leichten Vorteilen für den VCW. Das Team von Dirk Groß lag bis zum 12:10 in Führung ehe Potsdam ausgleichen konnte. Der SCP brachte jedoch sein Aufschlagspiel nicht konsequent durch, sodass die Hessinnen weiter am Drücker blieben. Trotzdem hatten die Brandenburgerinnen zur zweiten technischen Auszeit hauchdünn die Nase vorn (15:16). Wiesbaden drehte die Partie jedoch postwendend und zwang Potsdam bei 18:17 in die Auszeit. Danach wechselte die Führung mehrmals. Einen schon beinahe verlorenen Ball erkämpfte der VCW zurück und ließ ihn im gegnerischen Feld zum 22:19 einschlagen. Dies war so etwas wie der finale Stoß, von dem sich Potsdam nicht mehr erholte. Auch wenn der SCP nochmal zu zwei Punkten kam, ließ sich Wiesbaden nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Der Matchball zum 25:21 und somit zum 3:1-Erfolg nach Sätzen endete im kollektiven Jubel mit den gut 35 mitgereisten VCW-Fans. Dass Mittelblockerin Molly McCage mit der goldenen MVP-Medaille ausgezeichnet wurde, war an einem Abend, an dem mal wieder eine geschlossene Teamleistung zum Erfolg führte, nur eine weitere von vielen positiven Randnotizen.

Mit dem Einzug ins Playoff-Halbfinale der Volleyball Bundesliga zählt der VC Wiesbaden nicht nur zu den besten vier Teams in Deutschland, sondern hat auch die Bronzemedaille bereits sicher. Ob sogar noch mehr herausspringt, entscheidet sich nun in den Halbfinalspielen gegen den SSC Palmberg Schwerin. Die Playoff-Serie, die erneut im Modus „best-of-three“ ausgetragen wird, beginnt für den VCW am 5. April mit einem Auswärtsspiel und führt zu einem Heimspiel-Highlight am 8. April um 19 Uhr in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit.

Foto: Detlef Gottwald

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