Perfekter Volleyball-Abend: VCW wahrt mit 3:0-Sieg gegen Potsdam Chance aufs Halbfinale
Dies war aus hessischer Sicht ein perfekter Volleyball-Abend: Vor der Saisonrekord-Kulisse von 2.018 Zuschauern gewinnt der VC Wiesbaden sein Playoff-Heimspiel gegen den SC Potsdam deutlich mit 3:0 (25:21, 25:21, 25:20).
Mit diesem überzeugenden Erfolg kann der VCW in der Playoff-Serie „best-of-three“ gegen die Brandenburgerinnen auf 1:1 ausgleichen. Somit fällt die Entscheidung um den Halbfinaleinzug in der Volleyball Bundesliga am kommenden Montagabend um 19 Uhr in Potsdam.
Über die gesamte Partie und unter der lautstarken Unterstützung vor fast ausverkauftem Haus zeigten Wiesbadens Bundesliga-Volleyballerinnen eine ausgezeichnete Mannschaftsleistung. Das Team von VCW-Chef-Coach Dirk Groß war mit Selbstbewusstsein ins Spiel gestartet und hat dem Kontrahenten das Leben von Beginn an schwer gemacht. Insbesondere das druckvolle Aufschlagspiel sowie die variabel und schnell vorgetragenen Angriffe waren gegen wacker kämpfende Potsdamerinnen das Erfolgsrezept.
„Wir haben heute von Anfang an mit Druck gespielt und konnten Potsdams Außenangreiferin Roslandy Acosta außer Gefecht setzen“, analysierte VCW-Spielerin Tanja Großer, die nach der Partie mit der MVP-Goldmedaille ausgezeichnet wurde. „In der Pause haben wir uns gegenseitig nochmal gepusht. Unsere Schnelligkeit müssen wir auch im Entscheidungsspiel gegen den SCP beibehalten. Wir werden noch einmal all unsere Kräfte sammeln und dann hart und mit voller Motivation angreifen.“
Auch Chef-Coach Dirk Groß war mit dem Auftritt seines Teams hochzufrieden: „Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Wir müssen es wieder schaffen, so wie heute unsere Teamleistung abzurufen. Dann haben wir gute Chancen das entscheidende dritte Viertelfinalspiel gegen Potsdam zu gewinnen.“
Dieses entscheidende Spiel steigt am 27. März um 19 Uhr in der Potsdamer MBS Arena und wird erneut auf Sportdeutschland.TV live übertragen.
Ausführlicher Spielbericht:
Wiesbadens Chef-Coach Dirk Groß begann das von der "Naspa - Nassauische Sparkasse" präsentierte Heimspiel vor 2.018 Zuschauern mit Irina Kemmsies im Zuspiel, Molly McCage und Simona Kóšová im Mittelblock, Delainey Aigner-Swesey im Diagonalangriff sowie mit Tanja Großer und Karolina Bednářová im Außenangriff.
Die Hessinnen starteten gut und voller Selbstbewusstsein in den ersten Satz. Dort konnten sich Tanja Großer & Co. zur ersten technischen Auszeit einen Vorsprung von drei Punkten erspielen (8:5). Auch in der Folge ließ der VCW nicht locker und war weiter erfolgreich. So stand es zwischenzeitlich 11:6 als Potsdams Trainer Davide Carli die erste taktische Auszeit nahm, um sein Team neu einzustellen. Die Wiesbadenerinnen waren jedoch auch weiterhin die willensstärkere Mannschaft und setzten den SCP mit starken Aufschlägen unter Druck. Schließlich war es Wiesbadens Außenangreiferin Karolina Bednářová die den Satzball erfolgreich verwandelte (25:21).
Der zweite Durchgang war in seinem Verlauf ähnlich dem ersten. Die Hessinnen ließen sich die von Anfang an erarbeitete Führung nicht nehmen. So nahm Potsdams Trainer erneut seine erste Auszeit beim Stand von 13:8 für den VCW. Der SCP konnte im Anschluss etwas aufholen und so war es Wiesbadens Chef-Coach Dirk Groß der sich dazu gezwungen sah, ebenfalls eine Auszeit zu nehmen. Mit einem engen Spielstand von 19:18 ging es in die spannende Schlussphase des zweiten Satzes. Potsdam wollte unbedingt im Spiel bleiben und gab sich noch nicht geschlagen. Doch am Ende ließen sich die Hessinnen den Satzgewinn zu 25:21 nicht mehr nehmen. Hierbei geholfen hat, dass der VCW Potsdams herausragende Angreiferinnen Roslandy Acosta und Marta Drpa nicht ins Spiel kommen ließ. Drpa, die im Hinspiel noch insgesamt 24 Punkte erzielte, kam diesmal in Summe nur auf zehn Zähler.
Trotzdem hatte Wiesbaden den Erfolg noch nicht eingetütet. Im dritten Satz konnte dann der SCP erstmals an diesem Abend die Führung übernehmen. Nach einem spannenden Ballwechsel spielten sich die beiden Teams anschließend die Punkte nacheinander zu. Tanja Großer war es, die mit einer starken Aufschlagserie ihre Mannschaft im Spiel hielt und dem VCW somit sechs Punkte in Folge bescherte. Trotz einer starken Mannschaftsleistung und vieler guter Blockaktionen wurde es gegen Ende des dritten Satzes noch einmal eng: Potsdam kämpfte sich erneut auf 19:17 aus VCW-Sicht heran. Doch dann erhoben sich die Zuschauer in der fast ausverkauften Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit von ihren Plätzen und klatschten ihr Team lautstark zu einem unterm Strich hochverdienten Sieg. Das Spiel endete mit einem 25:20 im dritten Durchgang für den VCW, der damit in der Playoff-Serie „best-of-three“ auf 1:1 gleichzog.
Die Entscheidung fällt nun im dritten und letzten Playoff-Viertelfinalspiel: Am Montag, dem 27. März, muss der VCW um 19 Uhr erneut in Potsdam ran und möchte dort den Einzug ins Halbfinale der Volleyball Bundesliga, was gleichbedeutend mit dem Gewinn der Bronzemedaille in dieser Saison wäre, perfekt machen.
Foto: Detlef Gottwald