VCW-Heimsieg: „Großer Kampf“ und „tolle Mannschaftsleistung“ gegen Potsdam
Der VC Wiesbaden gewann am Mittwochabend nach einer mitreißenden Partie in eigener Halle gegen den SC Potsdam mit 3:2 Sätzen (19:25, 25:16, 22:25, 25:21, 15:12). Damit bleiben die Hessinnen in der Volleyball Bundesliga zwar auf Rang sieben in der Tabelle, erspielen sich jedoch wichtige Punkte im Kampf um die direkte Qualifikation für die Playoffs.
1.566 Zuschauer in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit erlebten eine wahre Achterbahnfahrt der Emotionen: Während sich der VCW in Satz eins und drei gegen die sehr hoch spielenden Brandenburger schwer tat, zeigte er in Satz zwei, vier und fünf, warum immer mit ihnen zu rechnen ist.
Am Ende war es ein Sieg des Willens und der fantastischen Zuschauer, die sich gemeinsam zwei wichtige Punkte für die Tabelle erkämpften. „Wir haben die letzten drei Spiele verloren, da war das Selbstbewusstsein natürlich im Keller. Heute waren wir als Mannschaft souverän. Ich habe einen riesen Respekt vor dieser Leistung“, freute sich VCW-Chef-Coach Dirk Groß nach der Partie.
Der VC Wiesbaden hat nun zwei spielfreie Wochen, bevor es ab dem 10. Februar in einen Heimspiel-Marathon geht. Drei Spiele in sechs Tagen sind dann im Herzen von Wiesbaden zu bestreiten. Nach der heutigen spannungsgeladenen Partie ist die Vorfreude auf die kommenden Begegnungen gegen VCO Berlin (10. Februar, 18 Uhr) und die Top-Mannschaften Allianz MTV Stuttgart (12. Februar, 14:30 Uhr) und Schweriner SC (15. Februar 19 Uhr) aber bereits riesig groß.
Ausführlicher Spielbericht:
Wiesbadens Chef-Coach Dirk Groß begann das Heimspiel gegen den favorisierten Tabellenvierten mit Irina Kemmsies im Zuspiel, Annalena Mach im Diagonalangriff, Molly McCage und Eszter Nagy im Mittelblock sowie mit Tanja Großer und Karolina Bednářová im Außenangriff. Beide Teams starteten gut ins Match. Zwei Aufschlagfehler der Wiesbadenerinnen gaben den Ausschlag zum Zwei-Punkte-Rückstand zur ersten technischen Auszeit (6:8). Die Potsdamer Angreiferinnen setzten die Abwehr des VCW unter Druck, allen voran Außenangreiferin Roslandy Acosta Alvarado. Auch nach zwei taktische Auszeiten von Groß beim Stand von 8:12 und 16:22 konnten die Wiesbadenerinnen die Lücke nicht schließen. Mit 19:25 ging der erste Durchgang an den SC Potsdam.
In Satz zwei gelang es den Gästen früh, sich abzusetzen. Dirk Groß nahm seine erste Auszeit zum richtigen Zeitpunkt (2:5), denn im Anschluss war von den Unsicherheiten und Abstimmungsproblemen seiner Spielerinnen nichts mehr zu spüren. Der VCW glich zum 5:5 aus und ging danach mit einem Punkt Vorsprung in die erste technische Auszeit. Nach einer kurzen Schwächephase (9:11) hatte der VCW das Spiel wieder im Griff (12:12). Mit viel Kampfgeist in der Abwehr und einem souveränen Angriffsspiel zogen die Wiesbadenerinnen davon (22:14). Der Satzball war charakteristisch für diesen Durchgang: Nach einer spektakulären Abwehr von Annalena Mach verwandelte Karolina Bednářová zum 25:16.
Der nächste Satz begann ähnlich wie Durchgang zwei (1:5), die Wiesbadener Aufholjagd blieb allerdings zunächst aus. Der SC Potsdam agierte druckvoll in Aufschlag und Angriff, machte wenig Eigenfehler und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus (2:8; 5:16). Mit Delainey Aigner-Swesey, Dora Grozer und Simona Kóšová wechselte Groß auf allen drei Angriffspositionen Spielerinnen ein. Das Team kämpfte sich Stück für Stück zurück ins Match (16:22) und sorgte für eine packende Schlussphase. Mit 1.566 lautstarken Zuschauern im Rücken wehrte der VCW sechs Matchbälle ab, musste sich aber schließlich mit 22:25 geschlagen geben.
Aigner-Swesey, Grozer und Kóšová (für Mach, Großer und Nagy) blieben in Satz vier auf dem Spielfeld. Bis zum Stand von 7:8 agierten beide Teams auf Augenhöhe. Dann zogen die Wiesbadenerinnen davon (14:8), doch Potsdam verkürzte den Rückstand bis zur zweiten technischen Auszeit auf 16:13 und sorgte für eine erneut spannende Schlussphase. Das Team um VCW-Spielführerin Bednářová nutzte seine Chancen jedoch konsequent und hielt damit die Gäste bis zum Schluss auf Abstand (25:21).
Körpersprache und Einsatz zu Beginn des Entscheidungssatzes waren eindeutig – der VCW wollte mehr als den einen, bereits sicheren Punkt für die Tabelle gewinnen. Beim Stand von 2:3 nahm Zuspielerin Kemmsies die Sache selbst in die Hand und punktete mit einem Überraschungsangriff. Potsdam hielt dagegen, doch der VCW hatte bei entscheidenden Ballwechseln den längeren Atem (12:8). Die Gäste verkürzten zwar noch einmal auf 12:11, doch Wiesbaden ließ sich den Sieg unter den stehenden Ovationen des Publikums nicht mehr nehmen und gewann nach 121 Minuten Spieldauer den fünften Durchgang mit 15:12.
„Wir haben in den letzten Wochen sehr hart trainiert. Ich bin froh, dass wir uns heute belohnt haben. Das war ein großer Kampf und eine tolle Mannschaftsleistung“, sagte Kapitänin Bednářová nach dem Spiel.
Auf die Schützlinge von Dirk Groß warten nun zwei spielfreie Wochen. Dies ist viel Zeit, um sich auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten. Nicht weniger als drei Heimspiele in sechs Tagen hat der VCW vor der Brust. Los geht es am 10. Februar gegen VCO Berlin (Spielbeginn 18 Uhr), bevor am 12. Februar zunächst Allianz MTV Stuttgart (Spielbeginn 14:30 Uhr) und schließlich am 15. Februar der Schweriner SC (Spielbeginn um 19 Uhr) zu Gast sind.
Foto: Detlef Gottwald