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VCW erkämpft Punkt in Potsdam – Münster ist Playoff-Gegner

2016 03 02 vcw aigner swesey und steinemann foto detlef gottwald archivbild webEinen 0:2-Rückstand gedreht, aber am Ende nicht konstant genug gespielt: Die Bundesliga-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden haben ihr Auswärtsspiel am Mittwochabend beim SC Potsdam mit 2:3 (26:28, 18:25, 25:17, 25:21, 7:15) verloren. 695 Zuschauer in der Potsdamer MBS-Arena sahen ein spannendes Spiel und einen kämpferischen Auftritt beider Mannschaften. Der VCW wusste vor allem in Satz drei und vier zu überzeugen und konnte sich somit einen wichtigen Punkt für die Tabelle sichern. Da parallel der USC Münster sein Auswärtsspiel in Stuttgart mit 1:3 verlor, steht Münster nun als Viertelfinal-Gegner der Hessinnen in den Playoffs fest.

Gleich der erste Satz zwischen Potsdam und Wiesbaden hatte einiges an Spannung zu bieten: Beide Teams begannen zunächst ausgeglichen, bevor sich der VCW zur ersten technischen Auszeit im ersten Satz einen kleinen Vorsprung herausarbeiten konnte (8:4). Dem Team um VCW-Chef-Coach Dirk Groß gelang es auch, den Vorsprung über die zweite technische Auszeit hinweg bis zum 17:13 zu halten. Doch dann drehten die Brandenburgerinnen auf und erzielten gleich neun Punkte am Stück. Die Gäste aus Hessen hatten in dieser Phase einfach nichts entgegen zu setzen. Das Angriffsspiel funktionierte überhaupt nicht mehr. Mit Auszeiten und einigen Wechseln versuchte Coach Dirk Groß neue Impulse zu setzen – mit Erfolg. Beim Stand von 19:23 blies der VCW zur Aufholjagd und lieferte sich mit den Gastgeberinnen ein spannendes Finish. Mit 21:24 hatte Potsdam bereits drei Satzbälle, die die Hessinnen mit einem guten Angriffs- und Blockspiel abwehren konnten. Sie erarbeiteten sich sogar einen eigenen Satzball, den das Team aus der Landeshauptstadt jedoch nicht verwandeln konnte. Am Ende ging der erste Satz, sicherlich etwas unglücklich aus Wiesbadener Sicht, mit 26:28 an Potsdam.

Der Beginn des zweiten Durchgangs glich in seinem Verlauf dem ersten. Zunächst startete der VCW mit einer Drei-Punkte-Führung, die die Potsdamerinnen bis zur ersten technischen Auszeit nicht nur egalisierten, sondern auch in eine eigene 8:7-Führung ummünzten. Fortan waren es die Wiesbadenerinnen, die einem Rückstand hinterher liefen und diesen auch nicht mehr aufholen konnten. Zur zweiten technischen Auszeit stand es bereits 13:16 aus VCW-Sicht. Eine hohe Eigenfehlerquote des Teams von Kapitänin Esther van Berkel half nicht dabei, den Satz noch zu drehen. Mit 18:25 musste sich der VCW im zweiten Durchgang geschlagen geben.

Im dritten Satz dann waren die Wiesbadenerinnen auch im Spiel angekommen. Sie erspielten sich gleich mal eine 5:0-Führung. Potsdam fand einfach kein Mittel gegen die guten Aufschläge des VCW. Aber auch der Angriff der Hessen war nun deutlich besser im Spiel. Potsdam wehrte sich zwar nach Kräften und lieferte sich mit den Gästen zum Teil lange Ballwechsel, doch der VC Wiesbaden war zu diesem Zeitpunkt der Partie deutlich cleverer. So streute beispielsweise die finnische Zuspielerin Kaisa Alanko auch mal eine Finte erfolgreich in die Partie ein. 12:4 hieß es zwischenzeitlich aus VCW-Sicht und sogar 16:6 zur zweiten technischen Auszeit von Durchgang drei. Nun waren erstmals auch die VCW-Fans auf den Rängen deutlich in der Halle zu vernehmen. Ein Ass von Kapitänin Esther van Berkel zum 20:8 läutete die Schlussphase des Satzes ein. Hier schalteten die Hessinnen einen Gang zurück und ließen Potsdam noch einmal etwas rankommen. Mit 25:17 meldete sich der VC Wiesbaden schließlich in der Partie zurück.

Ob bei den Gästen nun der Ehrgeiz geweckt war, auch den vierten Satz für sich entscheiden zu wollen? Zunächst ließ sich diese Frage nicht eindeutig beantworten, denn die Brandenburgerinnen wollten ihrerseits dem VCW das Feld nicht kampflos überlassen. So entwickelte sich zu Beginn des Durchgangs zwischen beiden Teams ein offener Schlagabtausch. Mit einem Punkt Vorsprung lag Potsdam zur ersten technischen Auszeit (7:8) zunächst hauchdünn in Front und konnte sich dann in der Folge auf 9:12 absetzen. Doch es war VCW-Angreiferin Delainey Aigner-Swesey, die mit ihrem druckvollen Aufschlag ihr Team wieder zum 12:12-Ausgleich führte. Die Partie blieb spannend: Mit einer 15:16-Führung für die Gastgeberinnen ging es in die zweite technische Auszeit des vierten Satzes. Während beim VCW zu diesem Zeitpunkt Elena Steinemann zu den besten Angreiferinnen zählte, war die ehemalige Wiesbadener-Kapitänin Regina Mapeli Burchardt die fleißigste Punktesammlerin auf Seiten Potsdams. Beim Spielstand von 19:19 ging es in die spannende Schlussphase des Durchgangs, in der der VCW zunächst die Nase mit zwei Punkten vorne hatte. Potsdam steckte jedoch nicht auf und glich auf 21:21 aus. In der Folge ging wieder Wiesbaden in Führung und erarbeitete sich mit einem Ass zum 24:21 drei Satzbälle. Gleich den ersten konnte der VCW zum 2:2-Satzausgleich verwandeln.

Bereits zum siebten Mal im Jahr 2016 musste in einem Bundesligaspiel mit VCW-Beteiligung der Tie-Break die endgültige Entscheidung über Sieg oder Niederlage bringen. Der fünfte Saztz begann mit deutlichen Vorteilen für die Mannschaft des SC Potsdam, die erst mit 0:2 und dann mit 1:4 in Führung ging. Dirk Groß nahm nun seine erste taktische Auszeit, die sein Team jedoch nicht gewinnbringend nutzen konnte. Beim Stand von 2:8 war die Vorentscheidung in der Partie, in der Delainey Aigner-Swesey (Silber, VCW) und Regina Mapeli Burchardt (Gold, Potsdam) zu den wertvollsten Spielerinnen gewählt wurden, bereits gefallen. Auch wenn Wiesbaden nochmal alles in die Waagschale warf und ein weiteres Mal die eigens nach Brandenburg gereiste Anhängerschaft hinter sich wusste, reichte es am Ende nicht zum entscheidenden Punch. So endeten aus VCW-Sicht der entscheidende fünfte Durchgang mit 7:15 und das gesamte Spiel mit 2:3.

Immerhin konnten die Wiesbadenerinnen einen wichtigen Punkt im Kampf um Tabellenplatz vier aus Brandenburg mitnehmen. Da der auf Platz fünf rangierende USC Münster parallel sein Auswärtsspiel bei Allianz MTV Stuttgart mit 1:3 verlor, konnte der VCW seinen vierten Platz verteidigen und geht nun mit einem Punkt Vorsprung in das letzte Heimspiel der Bundesliga-Hauptrunde am nächsten Samstag um 19:30 Uhr gegen den Schweriner SC. Das Endergebnis zwischen Stuttgart und Münster hat jedoch noch eine weitere Auswirkung: Der USC Münster steht nun definitiv als Viertelfinal-Gegner des VCW in den Mitte März beginnenden Playoffs fest.  

Die Stimmen zum Spiel:

Elena Steinemann, Außenangreiferin des VCW zum Spielverlauf:
„Wir sind schon zufrieden, dass wir einen 2:0-Rückstand noch aufgeholt haben. In den beiden gewonnenen Sätzen haben wir stark gespielt. Natürlich ist auch ein bisschen Enttäuschung da, dass wir im fünften Satz keine Konstanz zeigen konnten. Aber insgesamt sind wir zufrieden.“

Elena Steinemann zum kommenden Playoff-Gegner USC Münster:
„Wir haben schon damit gerechnet, dass wir in den Playoffs auf Münster treffen. Das waren zwei sehr enge Spiele in der Hauptrunde und ich denke, dass es auch in den Playoffs wieder spannend wird.“
 
Dirk Groß, Chef-Coach des VC Wiesbaden zum Spielverlauf:
„Dass wir einen 0:2-Satzrückstand aufholen konnten, war natürlich eine super Mannschaftsleistung, auch wenn es am Ende leider nicht mehr zum Gewinn des Tie-Breaks gereicht hat. Ich denke, dass wir schlussendlich zufrieden sein können.“

Dirk Groß zum kommenden Playoff-Gegner USC Münster:
„Es war ja schon ein bisschen abzusehen, dass es gegen Münster gehen wird. Es ist ein attraktiver Gegner und ich bin mir sicher, dass es Spaß machen wird, gegen diese Mannschaft zu spielen.“

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