„Back to reality“: VCW gegen Dresden ohne Chance
Der VC Wiesbaden unterlag am Samstagabend in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit glatt mit 0:3 (22:25, 11:25, 10:25) gegen den Dresdner SC. Der amtierende Deutsche Meister und Champions-League-Teilnehmer ließ den Hessinnen durchweg wenig Chance, zum Erfolg zu kommen.
Dabei begann die Partie durchaus unterhaltsam: Beide Mannschaften zeigten am Fastnachtssamstag ein kämpferisches Volleyballspiel. Jedoch scheiterten die Wiesbadenerinnen, bei denen Iveta Halbichová Regie führte und Elena Steinemann für Kapitänin Esther van Berkel auf der Außenposition zum Einsatz kam, immer wieder am gut stehenden Dresdner Block. Der VCW kam immer dann zum Erfolg, wenn das Team von Chef-Coach Dirk Groß das Spiel schnell machte. Während die Hessinnen zur ersten technischen Auszeit noch mit 3:8 zurücklagen, führten Sie zur zweiten technischen Auszeit mit 16:14. Diesen kleinen Vorsprung konnte der VC Wiesbaden jedoch nicht ins Ziel retten und unterlag schließlich im ersten Durchgang mit 22:25.
Den zweiten Satz begannen beide Teams noch ausgeglichen. Insbesondere Elena Steinemann fand hier noch die Lücke im gegnerischen Block. Doch danach brachte das Team aus Sachsen seine ganze Klasse aufs Parkett. Insbesondere Dresdens Neuzugang Onyejekwe Nneka zeigte in Angriff und Aufschlag eine gute Leistung und wurde nach der Partie mit der Goldmedaille als wertvollste Spielerin ausgezeichnet. Nach einem 5:5 zogen die Gäste auf und davon. Was auch immer der VCW versuchte, die Mannschaft scheiterte entweder am Dresdner Block oder war nicht gedankenschnell genug. Ab dem 11:16 zur zweiten technischen Auszeit konnten die Wiesbadenerinnen, die von 1.680 Zuschauern trotzdem lautstark unterstützt wurden, keinen Stich mehr machen. Der zweite Durchgang endete folglich mit 11:25.
Auch wenn Dirk Groß seiner Mannschaft nochmal eine paar motivierende Worte in der 10-Minuten-Pause mit auf den Weg gegeben hatte, wollte beim VCW in Durchgang drei nichts, aber auch gar nichts mehr klappen. Zu viele Eigenfehler sorgten dafür, dass das Dresdner Team früh in Führung ging und seinen Stiefel schließlich ungefährdet runterspielen konnte.
„Wenn der Dresdner Block steht, dann muss bei uns wirklich alles stimmen. Ich bin doch ziemlich frustriert“, sagte eine ziemlich zerknirschte Elena Steinemann nach dem Spiel. „Wir haben heute im Angriff wirklich alles probiert, aber nichts wollte klappen. Es war heute wirklich schwierig, am Block vorbei zu kommen“, so die Schweizerin.
„Back to reality“, fasste VCW-Chef-Coach Dirk Groß die Partie aus seiner Sicht zusammen. „Auch wenn wir vor diesem Spiel auf Platz drei standen, wir waren hierbei stets punktgleich mit dem Fünftplatzierten. Da gehören wir auch hin. Unser Ziel lautet, unter die besten sechs Mannschaften zu kommen.“ Was Groß am Auftritt seiner Mannschaft am meisten störte, war, dass man sich schlecht präsentiert habe. Auch wenn man selbstverständlich über die herausragende Stärke der Gäste wusste. Am Ende habe sein Team zu viel Respekt gezeigt. „Aber daraus lernen wir, daraus kann man nur besser werden“, so Groß.
Viel Zeit zur Regeneration bleibt nicht, denn am Dienstagabend ab 19 Uhr wartet in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit der nächste starke Gegner: Der VCW trifft im Europapokal-Viertelfinale im CEV Challenge Cup auf das rumänische Team C.S.M. Bucuresti. Dann lebt der Europapokal-Traum der Hessinnen weiter.