Niederlage gegen Minsk im CEV Challenge Cup
Gut gekämpft, dennoch hat es am Ende nicht gereicht: Vor 850 Zuschauern unterlagen die Volleyballerinnen des VC Wiesbaden am Mittwochabend im Hinrundenspiel des CEV Challenge Cups dem weißrussischen Vertreter Minchanka Minsk mit 2:3 (22:25, 25:12, 25:20, 18:25, 6:15).
Das wie immer lautstarke Publikum in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit erlebte ein sehr abwechslungsreiches Spiel zweier Mannschaften, die sich gegenseitig nichts schenkten. VCW Chef-Coach Dirk Groß begann mit Iveta Halbichová im Zuspiel, Jennifer Pettke und Rebecca Schäperklaus im Mittelblock, Esther van Berkel und Tanja Großer auf Außen und Liz Hintemann auf der Diagonalposition. So richtig kamen die Wiesbadenerinnen jedoch nicht ins Spiel, weshalb Groß bei 14:21 seine Mannschaft umstellte. Kaisa Alanko übernahm das Zuspiel und Elena Steinemann und Delainey Aigner-Swesey die Außenpositionen. Mit dieser Aufstellung konnte sich der VCW dank starker Aufschläge noch auf 22:25 herankämpfen.
Diesen Schwung nahmen die Wiesbadenerinnen mit in den zweiten Satz, wo sie die Weißrussinnen vor allem mit einem druckvollem Aufschlagspiel und gelungenen Angriffs- und Blockaktionen förmlich an die Wand spielten. Insbesondere in der Annahme wollte das Team aus Minsk nichts gelingen, weshalb der VCW den zweiten Durchgang verdient mit 25:12 für sich entschied. „Während wir im ersten Satz viele Eigenfehler gemacht haben, konnten wir im zweiten Satz unsere Stärken zeigen“, bilanzierte Dirk Groß nach der Partie. „Leider konnten wir das nicht das ganze Spiel durchhalten.“
Was der Trainer meinte, wurde im weiteren Spielverlauf deutlich: Im dritten Durchgang kamen die Weißrussinnen stark zurück aufs Feld. Zur zweiten technischen Auszeit führte Minsk mit 16:12. Dank einer kämpferischen Leistung konnte der VC Wiesbaden das Spiel noch einmal drehen und schließlich mit 25:20 gewinnen. Immer wieder war Liz Hintemann auf Seiten der Wiesbadenerinnen erfolgreich. Die Deutsch-Brasilianerin war mit 22 erzielten Punkten die beste Angreiferin. „Ich denke, dass wir ein gutes Spiel gemacht und gut gekämpft haben“, sagt Hintemann, „aber unser Gegner wusste sich zu wehren.“
Im vierten Satz verlor der VCW ein wenig den Faden: Schnell lag man mit 2:8 zurück und lief trotz einer zwischenzeitlichen Aufholjagd immer einem Rückstand hinterher. Prompt endete dieser Durchgang mit 18:25 für Minsk. Im alles entscheidenden 5. Satz war auf Seiten der Hessinnen dann die Luft raus. Trotz einiger weiterer Auswechslungen lief beim VCW nicht mehr viel zusammen, sodass Minchanka Minsk kaum Mühe hatte, sich mit 6:15 durchzusetzen. Minsk konnte sich damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel vor heimischem Publikum am kommenden Mittwoch um 17 Uhr deutscher Zeit sichern.
Der VCW muss nun mindestens mit 3:1 gewinnen, um ins Achtelfinale des CEV Challenge Cups einzuziehen. Endet das Spiel in Minsk mit 3:2 für den VCW muss ein „Golden Set“ über das Weiterkommen beider Mannschaften entscheiden. Bei einer Niederlage, ist das Team aus Hessen aus dem Europapokal ausgeschieden. „Ich bin sehr positiv, was das Auswärtsspiel angeht“, sagt Liz Hintemann. „Wir kennen die Mannschaft jetzt besser und können uns gezielter auf das Rückspiel vorbereiten.“
„In Minsk können wir nur gewinnen“, meint auch VCW-Trainer Groß, der dabei vor allem die Weiterentwicklung seines jungen Teams im Blick hat. „Die Erfahrung, die wir dort sammeln, kann uns – egal wie das Spiel ausgeht – niemand nehmen.“ Zuvor müssen die Wiesbadenerinnen allerdings schon am Samstagabend beim derzeitigen Bundesliga-Spitzenreiter Schweriner SC antreten. „Da werden wir unser Bestes geben“, so der Coach abschließend.