VC Wiesbaden begeistert vor ausverkaufter Halle und wahrt Chance auf das Endspiel
„Jetzt erst recht“, mit diesem Motto ging das Wiesbadener Team in diese zweite Halbfinalbegegnung und konnte die Vorgaben des Trainerteams voll umsetzen. Nach 79 Spielminuten lagen sich Spielerinnen und Trainer in den Armen und ließen sich minutenlang von ihren begeisterten Fans feiern. Das Spiel war auf 14:30 Uhr vorverlegt worden, weil der hr von diesem Volleyball-Leckerbissen aus der Halle am Platz der Deutschen Einheit berichtete. Mit dem klaren 3:0 (25:22, 25:22 und 25:14) wahrte der VC Wiesbaden die Chance, erstmals die Playoff-Endspiele zu erreichen, die in einer „Best-of-five“-Serie ausgetragen werden. Ein Finalteilnehmer steht seit gestern Abend fest: Pokalsieger Allianz MTV Stuttgart.
Dabei waren die Vorzeichen vor diesem Spiel alles andere als gut. Nach der klaren Niederlage am vergangenen Mittwoch sprach vieles für das Team von Alexander Waibl, das sich mit einem Sieg zum fünften Mal in Folge die Teilnahme an den Endspielen um die Deutsche Meisterschaft und damit die Qualifizierung für die Champions League sichern wollte. Aber in Wiesbaden stand ein „anderes“ Team auf dem Feld, und es stand ein begeistertes Publikum lautstark hinter „seinen Mädels“. 2.100 Zuschauer in der erstmals ausverkauften Halle im Herzen der Stadt glaubten an die Mannschaft, und diese belohnte das Kommen mit einer großartigen Leistung.
Mit guten Aufschlägen wurde der DSC unter Druck gesetzt, die Blockabwehr funktionierte und nach guter Annahme konnte Kaisa Alanko ihre Angreiferinnen variabel einsetzen. Dem hatte Dresden an diesem Nachmittag wenig entgegen zu setzen, vor allem im dritten Satz war der Widerstand nur noch gering.
Die Karten sind neu gemischt. Am kommenden Sonntag muss in Dresden die Entscheidung fallen. Der amtierende Deutsche Meister bleibt in der Favoritenrolle und weiß eine volle Margon-Arena hinter sich. Aber der VCW wird mit vielen Fans und einer Portion Selbstvertrauen die Fahrt nach Elbflorenz antreten und die Chance auf eine Veredelung der Medaille wahren. Dabei sein wird auch Sven Gerich. Der Wiesbadener Oberbürgermeister und ausgewiesene VCW-Fan beglück-wünschte die Mannschaft nach dem Spiel und forderte die Volleyballfreunde auf, mit ihm das Team im Entscheidungsspiel zu unterstützen.
Der VCW startete mit Kaisa Alanko (Zuspiel), Regina Mapeli Burchardt und Pauliina Vilponen (Außen), Jennifer Pettke und Julia Osterloh (Mitte), Karine Muijlwijk (Diagonal) und Izabela Sliwa (Libera). An dieser Formation änderte Vollmer wenig, lediglich gegen Ende des zweiten Satzes brachte er für den Aufschlag Annalena Mach für Karine Muijlwijk.
Wiesbaden erwischte einen Traumstart. Viele Zuschauer standen noch an der Kasse an, da hieß es bereits 4:0 für die Gastgeberinnen. Und Regina Mapeli Burchardt & Co führten bei allen technischen Auszeiten und waren zum Satzende hin immer das dominierende Team. In Satz eins ging es über 8:3, 16:8, 21:16 und nach 28 Minuten war der erste Durchgang mit 25:22 gewonnen. Ähnlicher Verlauf in Satz zwei. Über 8:5 und 16:13 konnte Dresden zum 17:17 ausgleichen, dann aber setzte sich der VCW ab und holte sich diesen Satz nach 29 Minuten und einem Dresdner Fehler beim zweiten Satzball ebenfalls mit 25:22. Im dritten Durchgang stand es bei der ersten technischen Auszeit 8:6 und nach dem zwischenzeitlichen 16:10 war der Widerstand der Gäste gebrochen. Nach 22 Minuten hieß es 25:14. Die Sensation war perfekt, die Mannschaft durfte jubeln und die Halle stand Kopf.
Als MVP wurden zwei Mittelblockerinnen ausgezeichnet. Auf Wiesbadener Seite Julia Osterloh, beim Dresdner SC entschied sich Andreas Vollmer für Cursty Jackson. Während beim DSC keine Spielerin im zweistelligen Bereich punktete, waren die Topscorerinnen auf Wiesbadener Seite Karine Muijlwijk und Pauliina Vilponen mit jeweils 13 Punkten.
Am kommenden Sonntag, 12. April 2015, findet das Entscheidungsspiel in der Margon-Arena in Dresden statt, Spielbeginn ist 14:00 Uhr. Dann muss sich entscheiden, wer ab dem 18.April der Endspielgegner von Allianz MTV Stuttgart wird.
Der VC Wiesbaden organisiert eine Fanfahrt nach Dresden.
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