VC Wiesbaden überzeugt im Viertelfinal-Entscheidungsspiel und freut sich auf das Halbfinale gegen den Dresdner SC
Die hohe Anspannung war beiden Teams anzumerken. Dem Sieger winkte die Bronzemedaille. Erfüllt sich der Potsdamer SC erstmals den Traum vom Einzug in die Runde der letzten Vier um die Deutsche Meisterschaft oder spielt der VC Wiesbaden zum dritten Mal in Folge um den Einzug in die Endspiele? In einem sehr guten Spiel setzte sich der gastgebende VC Wiesbaden mit 3:1 (25:19, 25:19, 23:25, 25:18) durch.
Es war über weite Strecken eine Begegnung auf Augenhöhe, in der sich das Vollmer-Team mit dem stärkeren Siegeswillen und einem begeisterungsfähigen Publikum im Rücken zum Ende der Sätze eins, zwei und vier entscheidend absetzen konnte.
Damit hat die Mannschaft um die an diesem Abend überragende Topscorerin Karine Muijlwijk, die auch den Matchball verwandelte, das gesetzte Saisonziel erreicht. Für Sportdirektorin Nicole Fetting ist „die Pflicht erfüllt, jetzt folgt die Kür“, und sie ist sicher, dass die Mannschaft „alles versuchen wird, die Ergebnisse der beiden letzten Jahre zu toppen.“ In der Saison 2012/13 gab es gegen den späteren Meister Schweriner SC zwei klare Niederlagen im Halbfinale, in der Saison 2013/14 unterlag der VC Wiesbaden im Tiebreak des Entscheidungsspiels denkbar knapp den Roten Raben Vilsbiburg. Jetzt wartet mit dem Dresdner SC der amtierende Deutsche Meister und „Lieblingsgegner“ von Coach Andi Vollmer.
Regina Mapeli Burchardt & Co hatte die Niederlage in Potsdam schnell weggesteckt, den Blick nach vorne gerichtet. Gestern Abend stand ein anderes Wiesbadener Team auf dem Feld, eine Mannschaft, die alles geben wollte, um das gesteckte Ziel Halbfinale zu realisieren. Mit einer konzentrierten Einstellung, guten Aufschlägen, einer sicheren Blockabwehr und variablem Angriffsspiel waren die Wiesbadenerinnen um den entscheidenden Tick besser und rissen das begeistert mitgehende Publikum immer wieder zu Beifallsstürmen hin. Nach 103 Minuten Spielzeit konnte die Mannschaft feiern, 1.623 Zuschauer den Einzug ins Halbfinale bejubeln.
Andi Vollmer startete mit Kaisa Alanko (Zuspiel), Regina Mapeli Burchardt und Pauliina Vilponen (Außenangriff), Jennifer Pettke und Rebecca Schäperklaus (Mittelblock), Karine Muijlwijk (Diagonal) und Izabela Sliwa (Libera). An dieser Formation änderte Vollmer im Laufe der Begegnung wenig, lediglich Annalena Mach und Iveta Halbichova wurden im dritten Satz zum Aufschlag eingewechselt.
Der VCW erwischte im ersten Satz den besseren Start und ging mit 5:2 in Führung, bei der ersten technischen Auszeit lagen die Posdamerinnen mit 8:7 in Front. Bis zum 19:18 war es ein Spiel auf Augenhöhe, dann konnte sich der VC Wiesbaden mit seiner kämpferischen Einstellung und seinem Siegeswillen absetzen und Durchgang eins mit 25:19 für sich entscheiden. Der erste Druck war abgefallen. Den zweiten Satz dominierten die Gastgeberinnen von Beginn an. Nach dem zwischenzeitlichen 10:04, 16:11 und 20:11 kam Potsdam noch auf 21:16 heran. Mit 25:19 ging auch dieser Durchgang an den VCW.
Nach der Pause setzte sich das Spiel auf Augenhöhe fort. Bis zum 13:13 wechselte die Führung ständig, dann halfen drei schwache Annahmen den Gästen zu einer 16:13-Führung bei der zweiten technischen Auszeit. Wiesbaden kämpfte sich nochmals heran, der Satz ging aber mit 25:23 an die Potsdamerinnen. Diesen Satzverlust konnte das Vollmer-Team an diesem Abend wegstecken und fand schnell zu seiner kämpferischen Einstellung zurück.
Mit 25:18 ging der vierte Durchgang an den VC Wiesbaden. Das Halbfinale war geschafft. Die Mannschaft ließ sich lange von seinem begeisterten Publikum feiern. Oberbürgermeister Sven Gerich, der mit mehreren Magistratskollegen anwesend war, gratulierte der Mannschaft und forderte das Publikum auf, am Ostersamstag in die Halle zu kommen. Er selbst wird als ausgewiesener VCW-Freund dabei sein.
Topscorerinnen beim VC Wiesbaden waren Diagonalspielerin Karine Muijlwijk (21 Punkte), Mittelblockerinnen Rebecca Schäperklaus (17 Punkte) und Außenangreiferin Paulina Vilponen (17 Punkte), die auch zur MVP gekürt wurde. Auf Potsdamer Seite erhielt diese Auszeichnung die kolumbianische Diagonalspielerin Ivonee Daniela Montano.
Dem VC Wiesbaden bleibt jetzt eine Woche Zeit der Vorbereitung auf das Playoff-Halbfinale gegen das favorisierte Team aus Dresden. Am 01. April (19.30 Uhr) findet das Hinspiel in der Margon-Arena statt, am 04. April (Ostersamstag) erwartet der VC Wiesbaden den amtierenden Deutschen Meister um 14.30 Uhr zum Rückspiel in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit.
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