Schwerer als gedacht – Nachwuchsteam aus Berlin fordert den VCW
Am Ende stand ein standesgemäßes 3:1 für den VC Wiesbaden, aber es war ein gehöriges Stück Arbeit für den Tabellendritten der Liga, der mit den erwarteten sechs Punkten das Heimspielwochenende abschloss. Wer nach dem überragenden 3:0 vom Vorabend gegen den Köpenicker SC auf einen Spaziergang gehofft hatte, der wurde von den Youngsters aus Berlin schnell eines Besseren belehrt.
1.200 Zuschauer fanden an diesem Sonntagnachmittag den Weg in die Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit. Darunter einige Schülergruppen, Austauschschüler der Wiesbadener Partnerstadt Fatih (Istanbul, Türkei), junge Talente der Talentförderung der Elly-Heuss-Schule, die das Pausenprogramm gestalteten und die erfolgreichen Kids des Wispolaufs vom 13. September, die mit den Mannschaften einliefen.
Andreas Vollmer hatte sein Team gegenüber dem Köpenick-Spiel auf drei Positionen verändert: Für Kaisa Alanko kam im Zuspiel Iveta Halbichová in die Startformation, im Mittelblock spielte Julia Osterloh für Rebecca Schäperklaus und auf Außen kam die junge Elena Steinemann erstmals in die Startsechs. Pauliina Vilponen, die in diese Woche erkältungsbeding wenig trainieren konnte, wurde geschont.
Es war schwerer als gedacht. Das Team von Jens Tietböhl überzeugte mit seinem frischen und unbeschwerten Auftreten und stellte die Wiesbadener vor allem im ersten Satz immer wieder vor Probleme. Die Nachwuchstalente wussten in allen Bereichen zu überzeugen, im Aufschlag, in der Annahme und im Angriffsspiel. Überragend dabei die 1,88 m große Kimberley Drewniok. Die 17-jährige Linkshänderin erzielte 19 Punkte. Unter großem Beifall der Halle wurde sie als MVP der Berlinerinnen gekürt.
Im ersten Satz führte der VC Wiesbaden bei der ersten technischen Auszeit noch mit 8:6, dann zogen die jungen Berlinerinnen davon und sicherten sich verdient den ersten Satz mit 25:21. Mit dem Wechsel im zweiten Satz, Kaisa Alanko für Iveta Halbichová und Tanja Großer für Elena Steinemann kam mehr Sicherheit ins Wiesbadener Spiel. In den Sätzen zwei und vier blieb es ein Spiel auf Augenhöhe (25:20, 25:21), den dritten Satz entschied das Vollmerteam mit 25:12 klar für sich.
Topscorerinnen beim VC Wiesbaden waren Karine Muijlwijk (16 Punkte), Regina Mapeli Burchardt (14 Punkte) und Jennifer Pettke (12 Punkte), bei der MVP entschied sich der Berliner Coach für die Kapitänin Regina Mapeli Burchardt.
Ein großes Lob muss dem Nachwuchsteam vom VCO ausgesprochen werden. Jens Tietböhl hat einen ausgezeichneten Kader zusammengestellt, sicher das beste VCO-Team der letzten Jahre. Die Talente überzeugten mit ihrem frischen und unbeschwerten Auftreten. Den Volleyballkennern war schnell klar, warum die Berlinerinnen in Hamburg, Schwerin und Stuttgart einen Satz gewinnen konnten. Es wird nicht der letzte Erfolg bleiben.