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Auf geht’s: VC Wiesbaden startet mit Top-Spiel gegen Rote Raben Vilsbiburg in die neue Saison – und in die neue Ära in der neuen Halle

4 pk-bundesligaauftakt vcw foto-detlef-gottwald 720px 96dpi webKeine Übertreibung. Definitiv nicht. Der VC Wiesbaden steht vor dem bisher spektakulärsten Heimspiel seiner Geschichte. Samstag, 18. Oktober 2014, 14.30 Uhr: Der VCW tritt gegen die Roten Raben aus Vilsbiburg an. Erstes Spiel der Saison 2014/15, gegen den Vizemeister und Pokalsieger. Erstes Spiel in der neuen Halle am Platz der Deutschen Einheit. Mehr als 1.400 der 2.100 Tickets sind bislang verkauft.



Nicht genug damit: Der Dachverband VBL (Volleyball Bundesliga) zelebriert rund um diese Knaller-Partie die Eröffnungsfeier der neuen Saison. Unter anderem wird die Meisterschale präsentiert, die Teammanager aller zwölf Vereine werden anwesend sein. VBL.TV überträgt live im Internet, der Hessische Rundfunk präsentiert seine Sendung „Heimspiel“ aus der Halle und zeigt Ausschnitte des Spiels. Zahlreiche Medien sind akkreditiert. Unter den Ehrengästen ist Innenminister Peter Beuth (CDU) der höchste Vertreter der hessischen Landesregierung, Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD) der höchste Vertreter der Stadt. Die Naspa tritt als Spieltagssponsor auf. Bei alledem kann man schon mal aus den Augen verlieren, dass es eigentlich um das Spiel geht, um drei wichtige Punkte für den Saisonstart. Regina Mapeli Burchardt vergisst das nicht: „Wir wissen, dass es gegen Vilsbiburg immer eine schwierige Aufgabe ist“, sagt die VCW-Spielführerin: „Aber wir wollen gewinnen.“

Es ist die elfte Bundesliga-Saison, in die der VCW startet. In den ersten beiden Jahren spielte der Verein in der damals noch als Saison-Zusatz existierenden „Play-down-Runde“ um die Platzierungen sieben bis zehn und in der Saison 2010/11 endete der VCW auf Platz sieben- ansonsten aber war der VCW nie schlechter als Rang sechs platziert. Ansonsten war der VCW nie schlechter als Rang sechs platziert. 2010 beendeten Zuspielerin Nicole Fetting, heute die Sportdirektorin, und ihre Teamkolleginnen die Runde als Vizemeister, in den vergangenen Jahren kam das Team unter Trainer Andi Vollmer jeweils bis ins Playoff-Halbfinale, sicherte sich damit die Bronzemedaille. „Die Vergabe der Saisoneröffnung nach Wiesbaden“, sagt VBL-Sprecher Frank Bleydorn während der Pressekonferenz im Crowne Plaza, dem neuen Hotel-Partner des VCW, „ist auch eine Anerkennung der Verdienste der vergangenen Jahre. Auch, dass sich der Verein aus dem wirtschaftlichen Tief gearbeitet hat und wieder Erfolge gefeiert hat.“ Mit dem gewohnten Etat von 850.000 Euro geht der VC Wiesbaden laut Geschäftsführer Günter Higelin auch in die Runde 2014/15.

Der Kader umfasst zwölf Spielerinnen, jede zweite ist ein Neuzugang. Seit Montag ist auch Jennifer Pettke dabei, die neue Mittelblockerin trat mit der Nationalmannschaft bis zuletzt bei der WM an. „Besser abschneiden als im vergangenen Jahr“ lautet das Motto von Trainer Andi Vollmer. Würde Finalteilnahme bedeuten, nachdem im vergangenen Jahr im Playoff-Halbfinale erst im Tiebreak das Aus gegen Vilsbiburg kam. Vollmer weiß aber auch, dass er dabei viele glückliche Fügungen auf seiner Seite haben muss. „Zuletzt haben wir mit unserer Konstanz gepunktet, außerdem blieben wir im Gegensatz zu Vereinen wie Potsdam, Dresden oder Schwerin vom Verletzungspech verschont.“ Bleibt die Gesundheit treu, hofft Vollmer auf eine weitere Medaille: „Das ist etwas, das du dir umhängen oder gegen die Wand nageln kannst“, sagt der 48-Jährige: „Und nicht nur etwas fürs Herz“ – wie es zum Beispiel bei einem  Viertelfinal-K.O. der Fall wäre. Aber der Coach warnt auch, „dass in der Liga der Zug nach oben geht. Viele Mannschaften, die zuletzt hinter uns standen, haben größere Ziele ausgerufen“.

Als Beispiele nennt Vollmer die Konkurrenten SC Potsdam und VC Stuttgart, die „deutlich besser aufgestellt sind als in der vergangenen Saison“. Sein Fazit: „Es wird deutlich schwieriger, unter die ersten sechs zu kommen als zuletzt.“ Ganz oben erwartet er erneute den Dresdner SC. Einen Umbruch sieht Vollmer im eigenen Team, das nun einen Altersschnitt von 23 Jahren aufweist: „Die Verjüngung ist gestartet. Eine neue Phase in der neuen Halle ist eingeleitet“, sagt der Trainer und schiebt nach: „Wir wollen nicht nur verwalten. Wir wollen verändern und entwickeln.“

14 Testspiele hat der VCW in der Vorbereitung absolviert, das letzte steht am Dienstag in Frankreich an. Nicht zuletzt der VCW-Cup am ersten Oktober-Wochenende war lehrreich. „Danach haben wir sehr gut gearbeitet“, sieht Vollmer wichtige Verbesserungen. Nach dem personellen Umbruch betont auch Regina Mapeli Burchardt, die neben Julia Osterloh die Routine ins Team bringt, dass das Team erst wachsen musste: „Das Spielverständnis fehlte zu Beginn, da musste Andi viel reden und erklären.“ Mittlerweile fühlt die 31-Jährige, die gerade einen einjährigen Lehrgang als Sportmentaltrainerin erfolgreich abgeschlossen hat, das Team bestens gerüstet: „Wir freuen uns auf die Saison.“

Und die beginnt – wie erwähnt – mit diesem besonderen Spiel, diesem besonderen Ambiente. „Das ist unser Eröffnungsspiel“, sagt Sportdirektorin Nicole Fetting, die mit ihrem Team aus vielen ehrenamtlichen Helfern in den vergangenen Wochen viele Stunden an zusätzlicher Arbeit investiert hat. „Dass zeigt uns, dass unsere Arbeit wert geschätzt wird. Eine Verantwortung, der wir uns stellen werden. Wir freuen uns alle auf den Tag.“
Seit 11. August trainiert das Team in der neuen Halle. Wie es sich anfühlt, wenn die Tribünen voll sind – das kann noch niemand prophezeien. „Wir können ja keinen Probelauf mit 2.100 Zuschauern machen“, sagt Vollmer. „Für uns gilt: Wir müssen uns auf unser Spiel, auf unsere Elemente konzentrieren, auf dem Feld müssen wir funktionieren.“ Dass im ersten Saisonspiel sowieso – nicht zuletzt bei den Neuzugängen – immer Nervosität im Spiel ist, weiß auch Regina Mapeli Burchardt. Nun kommt dazu, so die Außenangreiferin, „dass es noch nicht das richtige Gefühl eines Heimspiels sein wird“. Neue Vorbereitung, neue Position der Trommler, neues Licht, neue Lautstärke. Aber: Die Zuschauer haben es in der Hand, dem Team sofort ein „Zuhause“-Gefühl zu vermitteln. „Wir hoffen natürlich, dass es voll sein wird“, sagt Regina Mapeli Burchardt: „und es tut gut zu wissen: Das sind unsere Fans. Das Publikum steht hinter uns.“ Nicht zuletzt deshalb weiß Andi Vollmer, was ihn in der Mannschaftskabine vor diesem Event erwartet: „Zwölf Frauen mit glänzenden Augen, gierig aufs Spiel.“

Tickets gibt es weiterhin unter www.vc-wiesbaden.de und an der Abendkasse.

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