VC Wiesbaden: Nach dem 3:0 gegen USC Münster bereit fürs Halbfinale gegen die Roten Raben aus Vilsbiburg
Die Medaille ist sicher. „Das ist cool“, freut sich Karine Muijlwijk, „meine erste Medaille. Und dann in Deutschland gewonnen.“ Mit dem VC Wiesbaden ist die Diagonalspielerin aus den Niederlanden ins Playoff-Halbfinale der Volleyball-Bundesliga eingezogen. 3:0 gegen den USC Münster. 25:20, 25:17, 25:15. Klarer Sieg im Viertelfinale nach den beiden vorangegangenen engen Tiebreak-Spielen in der Serie „Best of 3“.
Schon am Sonntag wartet die nächste Aufgabe. Das erste Halbfinalspiel gegen die Roten Raben aus Vilsbiburg steigt um 16 Uhr in der Großsporthalle Rüsselsheim. „Wir haben sie einmal besiegt, im Rückspiel einen 0:2-Satzrückstand aufgeholt und im Tiebreak nur 13:15 verloren“, zieht VCW-Trainer Andi Vollmer aus der Erinnerung an die bisherigen Saison-Duelle seine Zuversicht. Das Rückspiel steigt am Ostersamstag, 19 Uhr, in Vilsbiburg. Im anderen Halbfinale trifft der Dresdner SC auf die Saison-Überraschung Ladies in black AACHEN.
Der VCW muss nun schnell den Schalter umlegen. Die Freude über den Coup gegen Münster vor 1.064 begeisterten Fans in Konzentration auf den nächsten Gegner umwandeln. Und das innerhalb von drei Tagen. Julia Osterloh konnte am Mittwoch kurz nach Spielschluss „noch nicht dran denken“, was jetzt ansteht. Zunächst mal genießen. Am Geburtstag ins Halbfinale eingezogen – und dabei zur „Wertvollsten Spielerin“ der Partie geehrt. Ein perfekter Tag. „Heute hat es super Spaß gemacht“, freute sich die nun 28-Jährige. „In der Endphase habe ich auf dem Spielfeld nur noch gelächelt. Die Mädels waren heute super konzentriert.“ Das soll auch Sonntag so sein. „Klar“, sagt Julia Osterloh, „die Raben haben sehr gute Spielerinnen, wenn sie fit sind, wird es nicht einfach. Aber“, fügt sie selbstbewusst hinzu, „wir sind im Wettkampf-Modus.“
Die Raben haben derzeit einen Lauf. Im Playoff-Viertelfinale siegten sie 3:0 und 3:2 gegen den SC Potsdam. Damit hat das Team von Trainer Jonas Kronseder die beeindruckende Siegesserie auf acht Pflichtspiele ausgebaut – inklusive des Erfolgs im Pokalfinale gegen die VolleyStars Thüringen am ersten März-Sonntag. „Vilsbiburg ist Pokalsieger, hat einen großen Kader und sehr athletische Spielerinnen“, nennt VCW-Trainer Andi Vollmer zumindest drei Gründe, warum der Tabellenzweiten gegen den Tabellendritten vor einer großen Aufgabe steht. Kommt dem Coach nicht ungelegen, dass der VC Wiesbaden von vielen nicht in der Favoritenrolle gesehen wird. Im Gegensatz zu den Duellen mit Münster. „Zweiter gegen Siebter – das war schon ein Muss für uns.“ Es waren harte Kämpfe mit dem USC, wobei Vollmer in jeder Partie eine Steigerung bei seinem Team sah. Mit dem erfolgreichen Abschluss. „3:0 – das war sehr gut.“ Sehr gut fürs sichere Gefühl, fürs Selbstvertrauen. Zumal der Erfolg das Ergebnis, so Vollmer, „einer guten Teamleistung“ ist.
Der VC Wiesbaden ist also bereit für die Raben, die 2001 in die Bundesliga aufgestiegen sind. Eine komplett andere Aufgabe als gegen die abwehrstarken Münsteranerinnen steht an. Die Gäste reisen mit ihren hochgewachsenen Spielerinnen an, auch mit der schlagkräftigen Angreiferin Liana Meses Luaces. Die 36 Jahre alte Kubanerin holte 1998 mit ihrem Land den Weltmeister-Titel. „Die Defensive muss stehen, wir müssen gut abwehren“, sagt Julia Osterloh. Gegen den USC blockte der VCW überragend. Das könnte der Schlüssel zum Sieg sein. „Vilsbiburg ist eine Mannschaft, die man mit Taktik knacken kann“, sagt Nadja Schaus. Die Außenangreiferin holte 2010 mit dem VCW die Silbermedaille, spielt nun für Münster. „Wir haben uns gegen Vilsbiburg eigentlich immer gut geschlagen.“
Trotzdem sagt auch die gebürtige Wormserin: „Es wird schwer für den VCW. Aber durch die umkämpften Spiele gegen uns sind sie mental gut vorbereitet. Im dritten Spiel haben sie die Nerven behalten.“
Donnerstag steht beim VC Wiesbaden laut Vollmer die Regeneration im Vordergrund. Ab Freitag gilt der Fokus dem Halbfinale. In der Runde der letzten Vier stand der VCW bereits in der vergangenen Saison, schied gegen den Schweriner SC aus. “Schwerin war damals unschlagbar“, sagt Vollmer, „diesmal sind wir näher dran.“ Näher dran an Vilsbiburg, wo der VC Wiesbaden am 07. Dezember mit 3:0 siegte, und damit für eine von nur zwei Heimniederlagen der Raben sorgte. Nicht zuletzt dieser Erfolg macht Hoffnung, dass vielleicht sogar der Schritt ins Finale gelingen könnte. Die Medaille kann den VCW-Spielerinnen niemand mehr nehmen. „Die Medaille“, so Vollmer, „ist der Beweis: Du hast was erreicht.“ Der Lohn für eine starke Saison. „Ich hoffe“, sagt Karine Muijlwijk, „dass sich die Farbe der Medaille noch ändert.“ Bronze kann dem VC Wiesbaden niemand mehr nehmen. Um Silber sicher zu haben, müssen Regina Mapeli Burchardt und Co. die Raben aus dem Weg räumen.
Auch zum Playoff-Halbfinale bietet der VC Wiesbaden wieder ein Zuschauer-Bonbon an:
Jeder Vollzahler, inkl. der Dauerkartenbesitzer, erhält zusätzliche Tickets zum ermäßigten Preis von 5 €.
Die Tickets für das 1. Halbfinalspiel gibt es hier auf unserer Homepage, in der VCW-Geschäftsstelle oder am Sonntag an der Abendkasse.
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