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VCW-Trainer Andi Vollmer im Interview: „Im Volleyball gibt es keine Zufallssiege“

vcw-potsdamklein 2014-02-08 foto-detlef-gottwald-0851aDie Hauptrunde ist beendet, die Playoffs warten, am 22. März steht ein Testspiel gegen die Ladies in black AACHEN an. Beste Zeit, unseren Trainer zu interviewen. Andi Vollmer hat diese Woche seinen Vertrag beim VC Wiesbaden bis 2016 verlängert, weil „ich mich hier als Trainer sehr gut entfalten kann“. Im Interview sprechen wir mit ihm über Platz zwei, die Saisonziele, Ungeduld im Umfeld und die Erfolgsfaktoren.

 

 

 

 

 

Hallo Andi, wir freuen uns, dass Du zwei weitere Jahre den VC Wiesbaden trainierst. Musstest Du vor der Vertragsverlängerung lange überlegen?
Andi Vollmer: Natürlich müssen diverse Aspekte besprochen und anschließend evaluiert werden, denn ich möchte ja sicher sein, dass ich meine Arbeit mit Freude angehen und darin auch erfolgreich sein kann. Also hat sich dies schon über eine Weile hingezogen, aber der VCW war nach meinen drei spannenden Jahren meine Priorität.

Was zeichnet den Verein VC Wiesbaden in Deinen Augen aus?
Andi Vollmer: Ich kann mich hier als Trainer sehr gut entfalten und meine Ideen und Planungen in Abstimmung mit der sportlichen Leitung gut umsetzen. Zudem ist die Arbeit innerhalb des VCW sehr harmonisch und alle sind primär an der Sache interessiert, nämlich der Entwicklung und dem Erfolg des VCW.

Zur Mannschaft: Platz zwei nach der Hauptrunde. Für viele ist das eine Überraschung – für Dich auch?
Andi Vollmer: Ja, denn vor der Saison stufte ich uns um die Plätze vier bis sechs ein, da die Kader und Programme anderer Teams höher zu bewerten sind.

Was waren die Erfolgsfaktoren?
Andi Vollmer: Spiele zu gewinnen…hahahaha…zunächst haben wir diverse Schwächen vom letzten Jahr reduziert und sind da auf einem höheren Niveau angekommen. Zudem ist der Kern des Teams weiterhin zusammen und hat so eine bessere Abstimmung und gute Stimmung als andere Teams mit hoher Fluktuation vor dieser Saison. Wir konnten auch von diversen Verletzungen in anderen Teams profitieren und zuletzt haben wir meist einen guten Gameplan entwickelt. Und somit das gute Gefühl, jedes Spiel gewinnen zu können.

Als zu Jahresbeginn drei Niederlagen in Folge kamen, vermuteten viele, dass es jetzt abwärts geht – wie habt ihr die Kurve bekommen?
Andi Vollmer: Ja, leider gab es beim VCW in dieser Phase viele Pessimisten, die schnell den Kopf verloren haben und mit ihren Unmutsäußerungen genau falsch reagiert haben. Wir haben aus den Fehlern gelernt, sind an den Niederlagen gewachsen. Und sind fleißig, unbeirrt unseren Weg weitergegangen.

Die Mannschaft wirkt nach außen sehr gefestigt, mit Spaß am Volleyball, mit viel Selbstvertrauen – ist das glückliche Fügung oder habt ihr euch das erarbeitet?
Andi Vollmer: Im Volleyball gibt es keine Zufallssiege, es gewinnt meist die bessere Mannschaft, aber ab und zu gewinnt Mentalität gegen Qualität, und so muss man das Gewinnen unbedingt verinnerlichen. Das Wissen, gut vorbereitet zu sein, und gewinnen zu können, dies vorhersehen zu können - das sind ganz wichtige Eigenschaften, die es braucht. Viele Dinge wachsen auch im Laufe der Zeit von alleine, aber man muss Reize, Impulse und Akzente setzen, damit es in die bevorzugte Richtung geht. Ich habe eine klare Vorstellung, wie wir Spiele gewinnen, wie wir uns die notwendigen Tools aneignen und wie wir sie dann einsetzen sollen.

Nun folgen die Playoffs. Viele VCW-Freunde träumen nun schon von der Meisterschaft. Nur ein Traum oder realistische Chance?
Andi Vollmer: Realistisch betrachtet ein Traum. Es gibt Favoriten, und wir gehören zu den Außenseitern, aber wir möchten zu gerne an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen und eine Medaille gewinnen, ganz gleich welche Farbe.

Was steht im Training bis zum ersten Heimspiel am 29. März jetzt im Vordergrund?
Andi Vollmer: Neben der taktischen Vorbereitung im Annahme- und Abwehrverhalten steht vor allem dynamisches Training im Angriffs- und Blockspiel auf dem Plan. Dazu planen wir ein oder zwei Trainingsspiele, um die Anwendungen zu üben.

Die Heimspiele müsst ihr in Rüsselsheim absolvieren. Wie groß ist der Nachteil, nicht am 2. Ring spielen zu können?
Andi Vollmer: Leider wohl schon groß, aber ich beschäftige mich nicht mit Nachteilen, sondern schaue nach den positiven Aspekten. Im letzten Jahr haben wir die Viertelfinals in Rüsselsheim sehr gut gespielt. Wir hoffen, in diesem Jahr die Halle voll zu bekommen, um so ähnliche Verhältnisse wie in der „Hölle am 2. Ring“ herzustellen.

Du bist der Trainer, der den VCW in die neue Halle am Platz der Deutschen Einheit führen wird. Wie groß ist Deine Vorfreude darauf?
Andi Vollmer: Momentan bin ich voll auf die aktuelle Saison fokussiert und befasse mich nicht mit dem Thema „Neue Halle“. Aber im Herbst und Winter haben wir die Baustelle oft besucht – und das war sehr freudvoll.

Wenn Du den aktuellen VCW in drei Worten beschreiben müsstest – welche wären das?
Andi Vollmer: Freudvoll, zielgerichtet, zäh.

Und am Ende dieser Saison wird der VCW...
Andi Vollmer: ...eine Medaille gewinnen.

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