Deutsche Meisterschaft U20 weiblich in Bretten
Gut gelaunt, gepaart mit ausgelassener Vorfreude, machte sich das U20 Team des VC Wiesbaden am vergangenen Freitag auf den Weg zur Deutschen Meisterschaft nach Bretten. Die kleine Stadt Bretten, etwas nordöstlich von Karlsruhe gelegen, hat eine lange Volleyballtradition und bietet hervorragende Bedingungen für solch ein Turnier. Sichtlich überrascht und hocherfreut nahm das Team bei der Ankunft Notiz von den beiden Spielhallen mit hoher Hallendecke und ausreichendem Freiraum um die Spielfelder. Eine würdige Spielstätte für eine Deutschen Meisterschaft!
Nach einer kleinen Trainingseinheit am Freitagnachmittag begab sich das Team zum Abendessen und anschließend in die Unterkunft. Im Weingut Bregler in Sulzfeld hatte die Delegationsleiterin Beate Priemer das Team in einem ruhigen, ländlichen Umfeld einquartiert. Hier konnte sich die Mannschaft um das Trainerteam Raimund Jeuck, Fabian Buchholz und Bettina Kammer nach einer kurzen Teambesprechung ausruhen und Energie für die anstehenden Aufgaben sammeln. Das gesetzte Ziel des Teams: das Erreichen des Viertelfinales!
Endlich ging es dann los. Am Samstag stand in der zweiten Spielrunde des Tages das erste Spiel in der Gruppe auf dem Programm. Dort hatten es die Spielerinnen um Teamkapitänin Maike Henning mit dem VC Minden zu tun. Die Prognose in der Vorbereitung auf das Turnier hatte einen Sieg gegen das Team aus Minden als möglich, Siege gegen die weiteren Mannschaften in der Gruppe B2 (SC Potsdam, Rote Raben Vilsbiburg) hingegen, als extrem schwierig ergeben.
Schnell wurde jedoch klar, auch die Mindener hatten den VCW als einen schlagbaren Gegner ausgesucht und kämpften sich in das Spiel. Die Wiesbadener Girls um Zuspielerin Chiara Fach kamen nicht richtig ins Spiel. Immer wieder unterliefen Fehler. Der Aufschlag konnte keinen ausreichenden Druck aufbauen und der Angriff wurde zu häufig durch den Gegner entschärft. Denkbar knapp mussten sich die VCW Mädchen geschlagen geben und am Ende stand die erste Niederlage mit 1:2 (23:25, 25:23, 14:16) auf dem Papier.
Der negative Eindruck der Niederlage blieb in den Köpfen der Spielerinnen hängen. Auch im zweiten Spiel in der Gruppe gegen den SC Potsdam kam das Team nicht richtig ins Spiel. Potsdam erspielte sich souverän über die starken Außen- und Diagonalspielerinnen die Sätze eins (16:25) und zwei (21:25) und damit das Spiel.
Eine Chance blieb den Spielerinnen aus Wiesbaden nun noch: der Sieg gegen Vilsbiburg würde den dritten Platz in der Gruppe und damit die Teilnahme an der Zwischenrunde sichern! Unter dem Druck das Spiel unbedingt gewinnen zu müssen, gelang dem Team zu wenig, um den ersten Satz für sich entscheiden zu können. Mit 18:25 ging der 1. Satz an Vilsbiburg und damit in Führung. Doch plötzlich platzte der Knoten. Immer wieder konnten die Spielerinnen des VCW den Gegner mit ihren Aufschlägen unter Druck setzen, nun machte Vilsbiburg Fehler, Wiesbaden punktete und spielte sich zum Satzgewinn. Mit 25:16 ging der zweite Satz an den VCW. Der Tiebreak musste nun entscheiden. Das Team aus Wiesbaden blieb seiner Linie treu und spielte sich Punkt für Punkt nach vorn. Das Ziel vor Augen, doch die Zwischenrunde zu erreichen, erkämpfen sich die Mädels mit großer Moral auch den dritten Satz (15:10) und damit den Sieg! Die erste Etappe des Turniers war geschafft – Zwischenrunde!
Der Weg ins Viertelfinale führte nun über den USC Emlichheim. Als Gruppen Zweiter war Emlichheim ein starker Gegner und sicherlich Favorit für den Einzug in die nächste Runde. Die VCW Mädels hatten durch den Sieg im letzten Gruppenspiel ihren Weg gefunden und starteten selbstbewusst und kämpferisch ins Spiel. Denkbar knapp konnte sich Emlichheim dank ihrer starken Außenspielerinnen mit 22:25, 22:25 durchsetzen und den Weg ins Viertelfinale einschlagen. Mit der größeren Durchschlagskraft und der höheren Stabilität in der Annahme, hatte sich der USC den Sieg verdient.
Aber auch für den VCW ging das Turnier weiter. Nach der Niederlage in der Zwischenrunde hieß es, die Ziele neu zu formulieren: das Erreichen des 9. Platzes! Ein Platz hinter den ersten acht Teams mit angegliederten Stützpunkten oder Volleyballinternaten auf der Deutschen Meisterschaft U20 hat auch seinen Wert.
Nach einem langen Samstag in der Sporthalle, hieß es nun Energie sammeln, zu Abend essen und vor allem viel schlafen, um am nächsten Morgen wieder fit für die anstehenden Aufgaben zu sein.
Zwei Spiele standen dem VCW noch bevor. Gegen den SV Bad Laer konnte sich nun die Mannschaft des VCW am Sonntagmorgen mit einem 2:0 (25:18, 25:23) souverän durchsetzen. Einzig im 2. Satz hatte das Team einen kleinen Durchhänger, konnte sich aber schnell fangen und zurück in das Spiel kämpfen.
Gegen das Team des TV Rottenburg ging es dann im Anschluss um Platz 9. Zu stark war hier der Aufschlagdruck der Wiesbadener und mit 25:14 und 25:13 mussten sich die Rottenburger Spielerinnen der Niederlage fügen.
Zum Schluss stand ein sehr guter Platz 9 für das Team des VC Wiesbaden bei der Deutschen Meisterschaft U20 zu Buche. Eine hervorragende Leistung am Ende einer langen Saison, in der einige der Spielerinnen zusätzlich zum vielen Training und den vielen Spielen, ihr Abitur mit Bravour absolviert haben.
Mannschaft: Chiara Fach, Luisa Schild, Maike Henning, Angelina Schwarzkopf, Anna Koptyeva, Neda Milovanovic, Viktoria Lehmann, Alicia Heimbach, Rieke Jansen, Mathylda Bartoszewska, Valeria Kraus, Yasemin Lotz