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Mut wird nicht belohnt: VCW unterliegt in Dresden

Ein mutiger Auftritt von Wiesbadens-Erstliga-Volleyballerinnen des VCW beim Dresdner SC wird nicht belohnt: Am Sonntagabend unterlagen die Hessinnen beim aktuellen Tabellendritten mit 0:3 (21:25, 23:25, 20:25). Der VC Wiesbaden beschließt damit das Jahr 2018 auf dem neunten Tabellenrang der Volleyball Bundesliga.

Das Ergebnis in Dresden sieht deutlicher aus, als es der Spielverlauf hergab, denn: Die 3.000 Zuschauer in der ausverkauften Margon Arena sahen einen von Beginn an mutig aufspielenden VCW. Das Team von Trainer Dirk Groß, traute sich was und zog im ersten Satz mit einigen Punkten davon. Erst gegen Ende konnten Jennifer Hamson & Co. von den Dresdnerinnen gestellt werden. Beim Stand von 21:21 (nach 20:16 Führung für den VCW) machte der DSC kurzen Prozess und entschied den Durchgang für sich (25:21).

Noch frecher dann der Auftritt des VC Wiesbaden im zweiten Durchgang. Alles andere als entmutigt setzte VCW-Kapitänin Morgan Bergren zu einer Aufschlagserie von fünf Punkten an. Zwischenzeitlich betrug der Wiesbadener Vorsprung sogar sieben Punkte in fremder Halle. Allerdings fehlte den Hessinnen gegen Ende des Satzes etwas die Präzision in Annahme und Angriff, sodass Dresden bei 21:20 erstmals selbst in Führung ging. In der Folge kam VCW-Mittelblockerin Alexis Mathews zu ihrem Comeback. Mit einer Schiene am gebrochenen rechten kleinen Finger ausgestattet, stand sie erstmals seit sieben Wochen wieder auf dem Feld. Aber auch dieser mutige Schachzug war nicht von Erfolg gekrönt. Der DSC gewann den Satz hauchdünn mit 25:23.

Im dritten Durchgang hatte dann Dresden das Zepter übernommen und der VCW fand sich in der Rolle des Verfolgers wieder. Wiesbaden warf nochmal alles hinein und immer wieder gelang es den Hessinnen auch, über ihre Diagonalangreiferin und spätere MVP Jennifer Hamson mit hoch geschlagenen Angriffen empfindliche Nadelstiche beim Gegner zu setzen. Doch auch die insgesamt 20 Punkte der US-Amerikanerin während des gesamten Spiels reichten nicht für ein Happy End zum VCW-Jahresabschluss.

„Jennifer ist heute über sich hinausgewachsen. Es war unser Plan über sie die Dresdner unter Druck zu setzen, das hat sie sehr gut gemacht“, hob VCW-Chef-Trainer Dirk Groß nach der Partie den Daumen. Gerade zu Beginn des Spiels habe sein gesamtes Team die bisher beste Saisonleistung gezeigt. „Da haben wir wirklich sehr, sehr gut gespielt. Leider haben wir das dann nicht bis zum Ende durchgezogen.“ Im Moment sei das so ein bisschen das „Markenzeichen“ des VCW, „dass wir guten Volleyball zeigen können, aber das eben nicht bis zum Schluss“, so Groß abschließend.

Das nächste Spiel bestreitet der VC Wiesbaden am Mittwoch, dem 9. Januar. Dann empfangen die Hessinnen den SSC Palmberg Schwerin in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit. Die Partie beginnt um 19:10 Uhr und wird live im Free-TV auf Sport1 übertragen. Tickets gibt’s unter www.vc-wiesbaden.de/tickets

Ausführlicher Spielbericht

Dirk Groß schickte folgendes Teams aufs Feld: Tanja Großer und Karolína Bednářová im Außenangriff, Nathalie Lemmens und Laura Philajamäki im Mittelblock, Jennifer Hamson im Diagonalangriff, Morgan Bergren im Zuspiel sowie Lisa Stock als Libera.

Die Hessinnen begannen stark, lagen binnen kurzer Zeit mit 7:3 in fremder Halle in Führung. Auch wenn der DSC zur ersten technischen Auszeit nochmal auf 8:5 heran kam, Wiesbaden gab das Tempo vor. Viel lief zunächst über VCW-Diagonalangreiferin Jennifer Hamson, die fleißig Punkte sammelte. Aber auch Zuspielerin Morgan Bergren überraschte das gegnerische Team mit zwei direkten Punkten. Wenn bei den Gastgeberinnen etwas ging, dann über Dresdens Topscorerin Lena Stigrot. Der Vorsprung des VCW hielt auch zur zweiten technischen Auszeit (16:12). Als der Durchgang sich dem Ende näherte, fand Dresden das Gaspedal und setzte zum Spurt an. Die Folge war der 21:21-Ausgleich nach vorangegangener 20:16-Führung der Wiesbadenerinnen. Da die Präzision in Annahme und Angriff bei den Hessinnen nachließ, wurde ein vielversprechender Auftakt nicht belohnt: Der Satz endete mit 25:21 für Dresden.

Doch der VCW blieb weiter frech und selbstbewusst: Im zweiten Durchgang legte er erneut einen Blitzstart hin. Nur wenige Minuten und die Aufschläge von Morgan Bergren brauchte das Team von Chef-Trainer Dirk Groß, um mit 5:0 in Front zu liegen. Und Wiesbaden blieb am Drücker. Der 5-Punkte-Vorsprung konnte in der Folge auf eine 7-Punkte-Führung ausgebaut werden (13:6), auch weil Jennifer Hamson und Tanja Großer nicht den Mut verloren und beherzt zuschlugen. Die folgenden Ballwechsel gehörten jedoch dem DSC, die sich wieder von ganz hinten gnadenlos nach vorne schlichen. Zur zweiten technischen Auszeit lagen beide Teams fast schon wieder gleichauf (16:14). Zur Crunch-Time fiel dann zunächst der Dresdner Ausgleich (20:20), bevor die Gastgeberinnen erstmals in diesem Satz selbst in Führung gingen. Dirk Groß brachte dann Sina Fuchs für Karolina Bednářová ins Spiel, bevor Alexis Mathews nach dem Bruch ihres kleinen Fingers an der rechten Hand ihr Comeback im VCW-Dress feierte. Es blieb spannend bis zum Schluss, doch erneut zogen die Hessinnen hauchdünn den Kürzeren. Der Satz endete 25:23 für Dresden.

Mit der ursprünglichen Starting-Six auf dem Feld startete der VCW in den dritten Durchgang. Diesmal gehörte der Auftakt jedoch dem Team von DSC-Coach Alex Waibl (6:2) und es oblag dem VC Wiesbaden, den Verfolger zu spielen. Es war immer wieder Diagonalangreiferin Jennifer Hamson, die ihre Mannschaft mit hoch geschlagenen Angriffen über den Dresdner Block im Spiel hielt. Die US-Amerikanerin erzielte während der gesamten Partie 20 Punkte (insgesamt 34 Angriffe) und wurde später zur MVP auf Seiten des VCW gewählt. Einer zu unpräzisen Annahme geschuldet verloren die Hessinnen jedoch den Anschluss. Fünf Punkte betrug der Vorsprung der Sachsen zur Mitte des Satzes. Auch wenn Wiesbaden tapfer dagegen hielt und zwischenzeitlich sogar nochmal an den DSC heran kam, letztlich war Dresden im dritten Satz zu routiniert und wurde an diesem Abend der Favoritenrolle dann doch noch gerecht.

Foto: Detlef Gottwald

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