0:3 gegen die „Gummiwand“: VCW unterliegt in Stuttgart
Die Erstliga-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden haben ihr erstes Playoff-Viertelfinale verloren: Am Sonntagnachmittag unterlagen die Hessinnen bei Allianz MTV Stuttgart glatt mit 0:3 (18:25, 17:25, 17:25). Damit muss der VCW sein Heimspiel am Mittwochabend gewinnen, um noch Chancen auf den Halbfinaleinzug zu haben.
„Das ist schon ziemlich anstrengend, wenn man gegen so eine Gummiwand spielt“, war VCW-Mittelblockerin Selma Hetmann nach dem Spiel angefressen. Sie meinte damit, dass es Stuttgart an diesem Nachmittag gelang, fast jeden Ball der Hessinnen zurück zu bringen. „Sie waren einfach super gut organisiert“, befand Hetmann.
So gelang es dem MTV immer wieder, seine bärenstarke Diagonalangreiferin Krystal Rivers (21 Punkte) in Szene zu setzen, die dem VCW-Block ein ums andere Mal seine Grenzen aufzeigte. Dabei ist Wiesbaden durchaus gut in die Partie gestartet. Von Nervosität war in Durchgang eins und zwei jeweils zu Beginn nichts zu spüren. Die Hessinnen hielten dagegen, kämpften um jeden Ball und konnten eigene Akzente setzen. Doch jeweils zur Mitte des Satzes schlichen sich beim VCW die Fehler ein. Größter Makel: Das sonst so bärenstarke Aufschlagspiel fruchtete diesmal überhaupt nicht. So war der weitere Spielverlauf in den ersten beiden Sätzen nahezu identisch. So war es jeweils im Anschluss an die zweite technische Auszeit, als sich beim VCW die Fehler einschlichen. „Wir hatten in allen Elementen ein paar Probleme und waren auch im Aufschlag nicht stabil“, fasste Selma Hetmann zusammen.
VCW-Chef-Trainer Dirk Groß schlug in die gleiche Kerbe: „Wir hatten heute eine 10-prozentige Chance, die haben wir nicht genutzt. Das fing beim Aufschlag an und zog sich in andere Spielelemente fort. Stuttgart hat verdient gewonnen.“ Auch die über 50 mitgereisten und lautstark anfeuernden VCW-Fans in der SCHARRena mussten diese Feststellung am Ende unterschreiben. Im dritten Satz war der Glaube an den eigenen Erfolg bei Wiesbaden gebrochen. Stuttgart schlug gut auf, fischte auch noch so aussichtlose Bälle vor dem Bodenkontakt weg und brachte diese zurück auf die hessische Feldhälfte. Wie eine „Gummiwand“ eben. Auch dass der VCW in der Mitte des dritten Satzes nochmal Boden gut machte und sich noch einmal auf zwei Punkte an den enteilten MTV herankämpfte, war am Ende nur Kosmetik eines insgesamt nicht guten Auftritts. „Wir hatten ein Tief, aber haben uns daraus zum Schluss wieder etwas herausgearbeitet“, fand Mittelblockerin Selma Hetmann noch versöhnliche Worte.
Am Mittwochabend, dem 3. April, hat der VC Wiesbaden die Chance auf eine Steigerung. Dann empfangen Tanja Großer und Co. Allianz MTV Stuttgart zum zweiten Playoff-Viertelfinale in der eigenen Halle. Nur ein Sieg hält den VCW im Wettbewerb und dazu können auch die Zuschauer ihren Teil beitragen. Tickets für das um 20 Uhr beginnende Spiel gibt es im Online-Ticket-Shop unter www.vc-wiesbaden.de/tickets oder an der Abendkasse. Wer es nicht in die Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit schafft, kann die Partie live im Free-TV auf Sport 1 verfolgen.
Foto: Peter Busch
Was dann bei seinem Team besser werden muss, bringt Dirk Groß folgendermaßen auf den Punkt: „Wenn wir besser aufschlagen, dann stehen auch unsere Chancen besser als heute.“ Und Mittelblockerin Selma Hetmann ergänzt abschließend: „Wir wollen schon eine Runde weiterkommen. Am Mittwoch holen wir uns mit unseren Fans im Rücken den Sieg.“