VCW entscheidet Tiebreak-Krimi für sich
In einem überragenden Spiel hat der VC Wiesbaden den USC Münster am 23. Oktober nach Tiebreak mit 3:2 (17:25, 25:21, 21:25, 26:24, 11:15) bezwungen. Damit sicherte sich das hessische Team zwei weitere Tabellenpunkte und den ersten Auswärtssieg der Saison. Die Wiesbadenerinnen kletterten auf Rang sieben in der 1. Volleyball Bundesliga. Einzig die Verletzung von Liza Kastrup gegen Ende des vierten Satzes überschattete den Erfolg. VCW-Außenangreiferin Laura Künzler und USC-Mittelblockerin Juliane Schröder wurden als wertvollste Spielerinnen ausgezeichnet.
Wie schon im Spiel zuvor gegen Vilsbiburg startete der VCW mit einigen Schwierigkeiten in die Partie. Die couragierten Aufschläge der Münsteranerinnen sorgten immer wieder für Probleme bei der Annahme und so geriet man schnell in einem 4:8-Rückstand. Dem USC gelang es immer wieder über Juliane Schröder und Barbara Wezorke mit Schnellangriffen zu punkten. Drei Asse von Kvêta Grabovská in Folge ließen den VCW beim 17:24 noch einmal aufleben, ehe Maria Schlegel den Wiesbadener Block touchierte und ihrem Team die 1:0 Satzführung sicherte.
Im zweiten Satz blieb Pia Leweling als zweite Außenangreiferin für Tanja Großer auf dem Feld. Nach einem ausgeglichenen Start bei einer 3:2-Führung des VCW nutzte der USC dann eine kurze Schwächephase der Hessinnen aus und erzielte vier Punkte in Folge. Beim 3:6 aus VCW-Sicht wechselte Coach Benedikt Frank Diagonalangreiferin Lena Große Scharmann für Liza Kastrup aus. Die Wiesbadenerinnen kämpften sich Stück für Stück heran und sicherten sich durch ein Ass von Anna Wruck die 14:13-Führung. Eigenfehler des USC bescherten dem VCW leicht verdiente Punkte und das 20:16. Diese 4-Punkte-Führung erhielt man aufrecht, nachdem ein langer Ballwechsel mit großem Kampfgeist an den VCW ging. Liza Kastrup krönte die starke Leistung ihres Teams, indem sie den gegnerischen Doppelblock gezielt anschlug und für den Satzausgleich sorgte.
Diesen Satzverlust hatten die Münsteranerinnen dann aber schnell verarbeitet. Mit hohem Aufschlagdruck brachte man den VCW-Annahmeriegel abermals in Bredouille. Beim Spielstand von 0:5 reagierte Benedikt Frank: Mit Tanja Großer kam eine erfahrene Annahmespielerin zurück aufs Feld. Die Wiesbadenerinnen schafften es dennoch nicht, den Rückstand aufzuholen. Nach einigen strittigen Schiedsrichterentscheidungen zugunsten des USC musste man den dritten Satz mit 21:25 an das Heimteam abgeben.
Die Wiesbadenerinnen agierten im vierten Satz von Anfang an mit hohem Druck und wurden für ihr Risiko belohnt. Beim Spielstand von 5:2 aus VCW-Sicht beantragte USC-Cheftrainerin Lisa Thomsen eine taktische Auszeit, die den Lauf der VCW-Damen allerdings nicht zu stoppen vermochte. Anna Wruck sorgte mit einem Ass für einen komfortablen 12:7-Vorsprung, der durch gute Aktionen auf 14:8 ausgebaut werden konnte. Der USC konterte dann allerdings mit einer 6-Punkte-Aufholjagd – und beim 17:17 war die VCW-Führung dahingeschmolzen. Der nächste Schockmoment ließ nicht lange auf sich warten: Liza Kastrup musste beim 21:23 nach einer Angriffsaktion verletzt ausgewechselt werden, für sie kam Lena Große Scharmann. Die Wiesbadenerinnen mobilisierten noch einmal alle Kräfte. Nachdem die VCW-Block-Feldabwehr zwei Matchbälle des USC entschärfte, konnte der eigene Satzball zum 26:24 verwandelt werden.
Im entscheidenden Tiebreak gelang es dem VCW, sich durch zwei Blockpunkte in Folge auf 6:3 abzusetzen. Auch im fünften Satz bereitete die überragend agierende Laura Künzler dem USC massive Probleme. Nach einem Ass von Anna Wruck und einem Aufschlagfehler des USC war beim Spielstand von 10:14 der Sieg nahe. Laura Künzler machte mit einem fulminanten Angriffsschlag den 3:2-Erfolg des VCW klar. Die Topscorerin erzielte damit ihren 35. Punkt.
„Wer derzeit seine Chancen nutzt, gewinnt die Spiele in der Bundesliga. In den vergangenen beiden Partien ist uns das nicht gelungen. Heute war das anders. Dieser Sieg tut richtig gut. Darauf können wir stolz sein!“, resümiert VCW-Cheftrainer Benedikt Frank.
Am kommenden Samstag, 30. Oktober 2021, um 19.00 Uhr gastiert der Aufsteiger VC Neuwied 77 in der Wiesbadener Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit.
