VCW in Potsdam – keep on fighting!
Auf dem Papier scheint alles klar: Der kommende Gegner des VC Wiesbaden liegt unangefochten an der Tabellenspitze der 1. Volleyball Bundesliga Frauen. Der SC Potsdam hat sich nach sieben Begegnungen in der Hauptrunde schon 21 Punkte erspielt und musste gerade mal zwei Sätze abgeben. Das bedeutet zugleich: Die Wiesbadenerinnen – mit vier Punkten auf den zehnten Platz rangierend - haben in diesem Match am 16. Dezember (19:30 Uhr) in der Potsdamer MBS Arena eigentlich nichts zu verlieren, könnten aber durchaus überraschen.
Benedikt Frank und seine Co-Trainer Christian Sossenheimer und Olaf Minter hatten seit den kräftezehrenden „englischen Wochen“ und dem nervenaufreibenden letzten Spiel am 3. Dezember gegen den USC Münster (2:3) endlich einmal wieder Zeit, die Belastung neu zu steuern, den bisherigen unbefriedigenden Saisonverlauf zu analysieren und neue Trainingsimpulse zu setzen. Der Mannschaft kommt – wenn auch ungewollt – entgegen, dass man am vergangenen Wochenende nicht mehr im Viertelfinale des DVV-Pokals anzutreten brauchte. Zur Erinnerung: Im Achtelfinale hatte der VCW am 26. November daheim glatt mit 0:3 gegen den SSC Palmberg Schwerin den Kürzeren gezogen.
Am vergangenen Samstag duellierten sich nun die favorisierten Potsdamerinnen im ersten DVV-Halbfinale mit Aachen in der Arena Kreis Düren. Der 3:0-Sieg gegen die Ladies in Black war keine Überraschung, wohl aber der enge Spielverlauf; beide Teams agierten bis zuletzt auf Augenhöhe. Potsdams Trainer Guillermo Naranjo Hernández hat seine Damen nun auf den vermeintlichen Underdog aus Wiesbaden einzustimmen. Und der will sich so teuer wie möglich verkaufen.
Die VCW-Damen treffen in Brandenburg auch auf zwei ehemalige Mannschaftskolleginnen: Pia Leweling (Außenangriff; Saison 2021/2022) und Selma Hetmann (Mittelblock; 2017 bis 2021). Besonderes Augenmerk gilt freilich der Ungarin Annett Németh (Diagonal), die im Liga-Spielerinnenranking an Nummer drei geführt wird (Top Scorer-Wert 66); Wiesbadens Beste in dieser Statistik ist Lena Große Scharmann (Diagonal) – sie teilt sich mit Lara Berger (Diagonal, Dresden) den vierten Platz (Wert 60).
Benedikt Frank: „Potsdam ist extrem stark und hat sich bisher in allen Wettbewerben noch keine Blöße gegeben. Ausnahme war die 1:3-Niederlage gegen den Favoriten Igor Gorgonzola Novara (Italien) in der CEV Champions League am 6. Dezember. Die Brandenburgerinnen haben jede Menge Power und richtig Lust entwickelt. Initialzündung war sicher der Finalsieg im Supercup gegen Stuttgart im November 2021, als man den ersten Titel der Vereinsgeschichte holte – und das vor 6.000 Zuschauern in der SAP-Arena. Mein Trainerkollege Hernández kann in dieser Saison weiterhin auf seine starke Stamm-Sechs bauen, darunter Annett Németh, Mittelblockerin Maja Savic aus Serbien und Laura Emonts auf Außen. Das wird für uns richtig schwer. Wir hatten in der Zwischenzeit zwei kleinere Verletzungen, die aber wieder ausgeheilt sind. Mal sehen, ob auch unsere Libera Rene Sain in den kommenden Wochen wieder einsatzbereit ist, mehr kann ich dazu noch nicht vermelden. Wir haben nach dem letzten Spiel gegen Schwerin im Training zwei Gänge hochgeschaltet und werden sehen, wie sich das schon im kommenden Match bemerkbar macht. Der Wille ist auf jeden Fall ungebrochen. Eine gute Leistung am Freitag gegen den großen Favoriten würde der Psyche meiner Spielerinnen extrem gut tun, besonders im Hinblick auf unser wichtiges Heimspiel am 27. Dezember gegen die Deichstadtvolleys aus Neuwied.“
Nina Herelóva: „In den vergangenen Wochen mussten wir mehrfach im Wechsel mittwochs und samstags antreten. Ausreichende Erholung war bei diesem Rhythmus einfach nicht drin. Aber das soll nicht als Entschuldigung herhalten, denn auch für die anderen Teams war das sehr tough. Dass wir jetzt endlich Luft im Spielplan hatten, war nicht nur für unsere Körper, sondern auch für die mentale Seite gut. Warum haben wir bisher nur einmal gewonnen? Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Zum einen haben wir leider in den entscheidenden Momenten nichts aus unseren Chancen gemacht. Zum anderen vermissen wir unsere Stammlibera Rene Sain, die der Mannschaft in der Saisonvorbereitung und in den ersten Spielen die nötige Stabilität gegeben hat. Wir haben zuletzt härter trainiert als zuvor. Ich hoffe, dass damit auch bessere spielerische Lösungen einhergehen. Nach Potsdam kommen drei entscheidende Spiele gegen Neuwied, Erfurt und Aachen auf uns zu. Da bedeutet klipp und klar: Spätestens am Ende der Hinrunde müssen wir bewiesen haben, dass wir in die Playoffs gehören. Also: Keep on fighting!“
Nächste Termine:
16. Dezember 2022 (19:30 Uhr): SC Potsdam – VCW
(Potsdam, MBS Arena Potsdam)
27. Dezember 2022 (19:00 Uhr): VCW – VC Neuwied 77
(Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)
Die Spiele werden wie gewohnt auf der Streaming-Plattform Sport1 extra übertragen.
Tickets für 2023 sichern!
Ab sofort können Fans sich die Tickets für die VCW-Spiele im Jahr 2023 sichern – beginnend mit dem Match gegen die Ladies in Black Aachen am 07. Januar (19:00 Uhr) in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit. Auch eine Rückrunden-Dauerkarte wird den volleyballbegeisterten Zuschauern angeboten.
Link: www.vc-wiesbaden.de/tickets