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VCW: Maßnahmenpaket zur Kostenreduktion

Die VC Wiesbaden Spielbetriebs GmbH reagiert mit umfangreichen Kostenreduktionsmaßnahmen auf die äußerst angespannte wirtschaftliche Lage. Die GmbH ist zuständig für alle Aktivitäten der Profi-Mannschaft des VCW, die seit der Saison 2004/2005 ununterbrochen in der 1. Volleyball Bundesliga Frauen spielt.

Hintergrund

Der VCW hat bis 2030 konkrete Auflagen zur wirtschaftlichen Konsolidierung zu erfüllen. Aufgrund des zu geringen Eigenkapitals nach der Saison 2022/2023 wurden am 2. Februar 2024 erste Sanktionen verkündet, als der VCW auf dem Rückweg vom Europapokalspiel bei Igor Gorgonzola Novara war. Drei Punkte wurden dem Wiesbadener Team in der Hauptrundentabelle der Bundesligasaison 2023/2024 abgezogen. Im Juni 2024 gab die Volleyball Bundesliga den neun Lizenznehmern der 1. Volleyball Bundesliga Frauen zunächst grünes Licht für die nächste Lizenzierungsrunde, darunter auch dem VCW. Im nächsten Schritt galt es zum 1. September 2024 anhand aktualisiert einzureichender Lizenzierungsunterlagen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu belegen – diese konnte der VCW zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig nachweisen.

Maßnahmen

Die VCW-Geschäftsführung hat ab sofort ein Maßnahmenpaket für umfangreiche Kostenreduktionen im organisatorischen sowie sportlichen Bereich umzusetzen. Der auferlegten Personalkostendeckelung entspricht der VCW unter anderem mit der Beendigung der Verpflichtung von Diagonalspielerin Anneclaire Ter Brugge (Niederlande). „Die Sanktion der Streichung von Spielerinnen aus der Mannschaftsliste erfolgt zum Schutz der übrigen Lizenznehmer. Prämisse ist, dass sich kein Club ohne ausreichende wirtschaftliche Grundlage sportlichen Erfolg ‚erkaufen‘ darf“, erklärt Christopher Fetting, Geschäftsführer der VCW Spielbetriebs GmbH. Um der Spielerin die Möglichkeit zu geben, sich bei einem anderen Club sportlich weiterzuentwickeln, habe man die Aufhebung zu diesem Zeitpunkt gewählt. Fetting: „Das ist für beide Seiten keine angenehme Situation. Uns war es wichtig, mit der Athletin und ihrem Agenten eine einvernehmliche Lösung zu finden, gerade da Anneclaires Engagement tadellos war.“

Gründe für die schwierige wirtschaftliche Situation

Christopher Fetting: „Die Gründe für die heikle Lage sind nicht neu. Die Pandemie, die Energiekrise und ihre Nachwirkungen bedeuten auch für uns eine echte Zäsur. So ist zum Beispiel der Zuschauerzuspruch trotz guter Leistungen längst noch nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau.“ Erfolgskritisch sei aber vielmehr, dass die generelle wirtschaftliche Lage teilweise auch einige langjährige Sponsorenpartner dazu bewogen hätten, ihren Beitrag erheblich zu reduzieren bzw. nicht mehr einzubringen. „Damit war das von uns einst im Lizenzierungsverfahren eingereichte Budget schlichtweg nicht mehr erreichbar und wir mussten umgehend reagieren, um das Lizenzierungsverfahren nicht zu gefährden. Die hierfür notwendigen Kürzungen trafen nun auch Ter Brugge. Wir sind sehr dankbar für ihre Klasse und Selbstlosigkeit in dieser Angelegenheit, denn sie hat sich somit für das Wohl des Teams und ganzen Clubs aufgeopfert. Wir wünschen ihr viel Erfolg für die nächsten Schritte.“, sagt Fetting bedauernd.

Appell an Sponsoren

Die nun eingeleiteten betriebsbedingten Maßnahmen zur Erhaltung der Lizenz und zum Stabilisieren der VC Wiesbaden Spielbetriebs GmbH sind laut Fetting eine wichtige Säule. Der Spielbetrieb müsse dringend mit frischem Kapital unterfüttert werden. „Wir sind in intensiven Gesprächen mit potenziellen strategischen Partnern, deren Budget sich an einer längerfristigen Zusammenarbeit orientiert. Das könnte zum Beispiel auch den Clubnamen beinhalten. Beispiele sind Allianz MTV Stuttgart und der SSC Palmberg Schwerin, die mit Hilfe ihrer strategischen Sponsoren aus dem Versicherungs- und Büromöbelsektor auch die sportliche Performance signifikant gesteigert haben. Der VCW ist ein bedeutender Imagefaktor, und das nicht nur für die Landeshauptstadt und das Rhein-Main-Gebiet. Unsere internationalen Auftritte erhöhen die Sichtbarkeit aller Beteiligten weiter. Wir sind für neue Wege offen, gerade um weitere Sanktionen für den Spielbetrieb unbedingt zu vermeiden.“

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