Lohhof gewinnt Oberhand und 3:0
Im Ergebnis deutlich musste sich VC Wiesbaden II mit 25:15, 25:18 und 25:22 auswärts geschlagen geben
In ungewohnter Aufstellung musste der VCW in Unterschleißheim starten, da Teamcaptain Laura Rodwald und Vanessa Stricker sich unter der Woche jeweils Schnittverletzungen zugezogen hatten, die lange unklar machten, ob und wenn wie lange die beiden einsetzbar wären. Von vornherein musste Raimund Jeuck auf Fiona Dittmann verzichten, die wegen einer Herzmuskelentzündung definitiv ausfiel.
So blieb Raimund Jeuck nur, mit Pauline Schultz im Zuspiel, Neda Milovanovic und Vanessa Stricker auf Außen, Lena Stiefvater und Alicia Heimbach im Mittelblock zu starten; Neuzugang Isabel Heppner setzte er auf Diagonal ein. Jana Hirsch als Libera blieb eine sichere Bank.
Von Beginn an taten sich die Hessinnen schwer, nicht nur, weil wieder eine lange Auswärtsreise in den Knochen steckte, sondern weil die Lohhofer von Anfang an sofort hohen Druck aufbauten und klar machten, dass sie eine Revanche für das Unterliegen im Hinspiel wollten. Mit starken Aufschlägen, insbesondere von Laura Gentner (14), gerieten die Hessinnen und Vanessa Stricker auf ungewohnter Position, zumal gehandicapt, sofort unter Druck. Zwischenstände von 6:12 oder 9:20 aus Wiesbadener Sicht belegen das deutlich. Raimund Jeuck musste den Versuch wagen, Laura Rodwald einzuwechseln; ein Blickwechsel beim Stand von 6:17 bestätigte, dass Laura bereit war, den Kampf aufzunehmen. Mit bravourösem Kampfgeist gelang es Jeuck’s Team zwar, sich heran zu kämpfen, doch musste der erste Satz mit 25:15 den Gastgeberinnen überlassen werden.
Im zweiten Satz konnte Raimund Jeuck immerhin zu fast gewohnter Aufstellung zurückkehren, da Laura Rodwald auf Außen eingesetzt werden und so Vanessa Stricker auf Diagonal zurückkehren konnte. Doch das Trommelfeuer der bayerischen Aufschläge blieb, insbesondere über Neda Milovanovic versuchte Lohhof die Annahme des VCW zu knacken, so dass Neda auch kaum zum Angriff kam. Den Gästen gelang es zwar zunächst, ein Davonspringen von Lohhof zu verhindern, doch nach der ersten technischen Auszeit hatte sich doch der Gastgeber einen kleinen Vorsprung erarbeiten können, der letztlich zu einem 25:18 ausgebaut werden konnte und den selbst ein Einwechseln der „Service-Fachkraft“ Helena Heinrich nicht aufhalten konnte.
Im dritten Satz, nach einer wohltuenden 10-Minuten-Pause, kehrten die Mädels des VCW erneut hochmotiviert und kämpferisch auf das Parkett zurück und konnten sich erstmals – diesmal unter der Regie von Chiara Fach – bis zur ersten technischen Auszeit einen Vorsprung erarbeiten, der auch zur zweiten technischen Auszeit noch bestand. Doch die Bayerinnen legten, insbesondere durch die spätere MVP, Stefanie John (5), zu und konnten zum Stand von 19:19 erstmals aufschließen. In der Crunch Time zahlte sich dann die bessere Stabilität in der Annahme bei den Bayerinnen mit dann erfolgreichen Angriffen leider aus, während die Mädels des VCW bei diesem engen Punktestand zu oft im Block der Gastgeberinnen hängen blieben. Wenige Fehler entschieden diesen letzten Satz zum unglücklichen 25:22 und damit Matchgewinn für Lohhof.
„Wir waren schon geschwächt angereist und hatten kaum mehr Wechseloptionen auf der Bank. Das ist auch für die Spielerinnen auf dem Feld schwierig, wenn sie wissen, es gibt für sie kein Backup und es hängt heute an ihnen allein“, nahm Coach Jeuck sein Team in Schutz, „Wenn dann auch noch nur eine der Spielerinnen nicht ihr volles Potential abruft, dann haben wir, gerade gegen stark auftretende Mannschaften, keine Chance“.
Das Team will in der bis Samstag verbleibenden Zeit an der Verbesserung individueller Fehler arbeiten und das Zusammenspiel zwischen bestimmten Positionen verbessern; im kleinen Hessen-Derby gegen Waldgirmes muss der Vorteil des Heimspiels für wichtige Punkte in der Tabelle genutzt werden.